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Alt 28.09.2010, 01:54
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xxMerci34 xxMerci34 ist offline
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Standard AW: ich bin leider auch jetzt dabei!

Hallo, seit 3 Wochen weiß ich das ich Brustkrebs habe und seitdem stelle ich mir hier andauernd die Fragen, Warum Wieso Weshalb!
Ich endeckte den Knoten vor 5 Wochen ,Ärzte sprachen mit mir... es war ein rauf und runter... ich selber ahnte innerlich schon sowas, es war eine verdammt tiefe Traurigkeit in mir. Mein Mann machte das rauf und runter der Ärzte mit.... mal Verzweiflung , mal Freude (weil es dann doch nicht so schlimm aussah), bis die Gewebeprobe ihn runtergeschleudert hat.
ich hatte keine Angst vor "was kommt noch"?, ich hatte Angst davor"wie sage ich es meinen Kinder(19 und 15J,).
Ich litt furchtbar mit Ihnen, vorallem mit meiner Tochter (15), sie klammerte sich an mich, ich werde den Schmerz nie vergessen, ich hatte Gewissenbisse, fühlte mich schuldig, das ich den Fam.Haushalt duchreinandergebracht habe.
Ich wollte bzw. will den normalen Alltag wiederhaben, ich habe die Chemo und Bestrahlung noch vor mir.
Für mich war es wichtig, das es rausgeschnitten wurde, es kam mir vor wie eine Zecke.... die in mir sitzt und weiter saugen kann ( ich hasse Zecken wie die Pest),mir wurde nie die Frage gestellt was ich will... erst OP oder erst Chemo, ich glaube ich würde mich immer wieder für die OP entscheiden, weil seitdem ich weiß das es raus ist, geht es mir halbwegs besser.
Lyphmen wurden mir mit entfernt,und das Ergebnis sah soweit ganz gut aus, das Endergebnis bekomme ich erst am Mittwoch, aber bin eigentlich guter Hoffnung....weil ich denke wenn die Lyphen gut aussehen, kann es nicht gestreut haben,oder? Bin in diesem Gebiet Neuling, wollte mich nie damit auseinandersetzen, habe auch immer gedacht "Krebs" tut nicht weh, aber durch einen nadelstechenden Schmerz habe ich erst den Knoten entdeckt!
Darf man hier sagen " Krebs ist ein Arschloch"?
Durch ihn habe ich so eine Wut, Traurigkeit und Verletzlichkeit in mir, ich bin eigentlich eine starke Frau.... aber diese Ding in mir... hat mich in die Knie gezwungen.Und ich hasse ihn dafür... hasse ihn weil er mein Lebensgefühl nimmt, hasse ihn weil er mir Tränen bringt, hasse ihn weil er mir meinen Schlaf raubt.
Aber muß auch leider sagen er zeigt mir auch, wer wirklich meine Freunde sind, bekomme auch neue Freunde duch ihn hinzu und das wichtigste ist, er zeigt mir wie toll meine kinder und mein Ehemann sind.
Ich hoffe ich werde sie nicht Überanstrengen was noch kommt.
Ich lebe jetzt ein anderes Leben,(es beruhigt mich ein wenig das ich nicht allein dieses Leben habe),aber ehrlich ich würde mein Haus dafür geben um in mein normales Leben wieder reinzukommen.
Will wieder mit meinen Kindern über sinnlose Gespräche am Abendbrottisch sitzen, will wieder hören das meine Tochter sagt "sie freut sich über ne Shoppingtour" will hören wie mein Sohn Zukunftspläne schmiedet, all dies geht leider unter, es gibt sowas wie "Normal" nicht mehr und wenn dann merkt man es ist gezwungen.
jetzt stellt sich die Frage . ich bekomme eine flüssige Chemo, lasse ich mir eine Kanüle im Arm setzen, in der Hoffnung die Flüssigkeit geht nicht in die Haut (Verätzungsgefahr) oder lass ich mich mir so ein Zugangsding in den oberen Brustkorb einsetzten (narbenbildung und zu dich am Herzen?).Wer kann mir hier was raten, wäre euch dankbar dafür!
LG Sylvia
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