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Liebe Alex _ Assist - ich hab das schon so verstanden, wie du das meinst. Ich glaube, ich musste es mir noch mal verargumentieren.

Mein Vater hat Leukämie - eine seltene Form, da hilft keine Chemo. Die Diagnose kam vor 19 Jahren, gerade als meine Tochter geboren wurde, die Morgen Geburtstag hat. Es gab keine Therapie, nur abwarten. Er wird nächstes Jahr 75.
Daran hat niemand geglaubt.

Ich glaube nicht daran, dass ich so alt werde. Das ist ganz blöd - ich wusste schon vor Monaten, dass ich Krebs habe - aber es wurde nichts gefunden. Und dann doch, ein Hammerergebnis - die ganze Brust voller Tumore. Lubolär und Duktal.
Und ich "weiß" - der kommt wieder, der hat sich nur versteckt.
Aber ich denke - so what, jetzt geht es mir langsam wieder gut. Die nächsten Jahre werde ich leben, so wie ich bisher gelebt habe - mit vollen Löffeln essen.
Meine Therapeutin, bei der ich vor Jahren wegen meiner Scheidung war, sagte: sie wirken wie eine Kerze, die an beiden Enden brennt ... ja, aber ich hatte keine Wahl, ich musste die Kinder durchbringen, irgendwie mein Leben auf die Reihe bekommen und ich WOLLTE auch noch Spaß haben.
Vielleicht habe ich in 5 Jahren mein Ende erreicht, aber ich habs genossen, ich habe gelebt.
Das klingt jetzt ganz furchtbar nach Egotripp - aber so ist das gar nicht. Ich habe meine Kinder und verbringe viel Zeit mit ihnen. Einen Tag am Rheinufer Drachensteigen lassen - das ist das pure Leben.
Ach ja. Seufz.
Versteht mich jemand?