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Alt 21.12.2010, 09:52
Bozen80 Bozen80 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 9 Jahren

Hallo Zusammen,

so wo fangen wir jetzt an, muss gleich selbst schauen das ich bei den vielen Ereignissen nicht den Überblick verliere.

Da es Anfangs mit unseren super Chemozylus ja recht gut ausgeschaut hatte waren wir wieder voller positiver Hoffnung,
Doch leider haben wir in der 3. Runde wieder keine guten Nachrichten erhalten,
der Tumormarker hatte sich nicht mehr von der Stelle gerührt, er ist zwar nicht gestiegen aber
auch nicht gesunken. Erneute Ratlosigkeit…….
Es folgte ein CT bei dem festgestellt wurde dass die Lungennmetastasen doch sehr deutlich zurück gegangen sind.
Trotzdem entschied sich unser Doktor für eine neue Zusammensetzung der Chemo weil die Gefahr der Resistenz doch wieder zu groß war.
Auf in einen neuen Kampf mit einer etwas höheren dosierten Chemomischung.
Dieser Zyklus ging dann von Dienstag 23.11 bis Samstag 27.11 die Nebenwirkungen waren wieder massiv.
Mein Freund hatte Zeiten dabei an denen er sich nicht mehr bewegen konnte, dazu kam massiver Schüttelfrost usw…….
Am 07.12 sollte er dann bezüglich der schlechten Blutwerte eine Bluttransfusion in der Praxis bekommen.
Es ging dann alles wieder sehr schnell er bekam sein Blut, aber nebenbei wurde sein Port begutachtet dieser machte in letzter Zeit schon öfter Zicken hatte immer wieder ein leichtes ziehen in der Brust und wirkte auch leicht entzündet.
Es kam wie es kommen musste, der Port sollte raus.

Leider war das umliegende Gewebe schon so entzündet das der Port nicht mit einen kleinen Schmitt entfernt werden konnte, sondern das Gewebe um den Port großflächig ausgeschnitten werden musste.
Somit war mein Freund wieder eine Nacht stationär in der Klinik.


Leider machte uns in letzter Zeit auch der Nierenwert große Sorgen er ist sogar bis auf 2 angestiegen.
Am 13.12 bekamen wir dann das Ergebnis das der Tumormarker weiterhin schön gesunken ist, daher wollte unser Arzt das Risiko nicht eingehen und mit der Chemo trotz der eingeschränkten Nierenwerte am Dienstag fortfahren.

Tja die ersten 3 Zyklustage haben wir gut überstanden am Donnerstagabend klagte mein
Freund dann über Kopfschmerzen, allerdings hatten wir schon so viele Nebenwirkungen so dass man sich über Kopfschmerzen nicht viele Gedanken macht..

Doch es kam alles anders.

Um halb drei Morgens erwachte ich weil mein Bett komplett nass war als ich zu meinen Freund blickte, lag er neben mir, Hände in der Luft, Augen verdreht und der ganze Körper versteift. Sein Gesicht war schon ganz blau weil er keine Luft bekam.

Was in einen solchen Moment in einen vorgeht kann ich leider nicht in Worte fassen……
Ich möchte jetzt auch nicht näher auf diese Situation eingehen weil es einfach zu schlimm war.

Fazit war das er einen Krampfanfall für ca. 10 Min. hatte und anschließend nicht mehr
ansprechbar war und nicht einmal seinen Namen wusste.
Wir wurden dann von unseren Arzt per Notarzt in die Klinik eingeliefert.
Ergebnis der Untersuchung war, dass sich der Chemobestandteil Isomafid im Gehirn
abgesetzt hatte und durch die momentane eingeschränkte Nierenfunktion nicht mehr abtransportiert werden konnte, somit kam es zu einen massiven Krampfanfall.

Diesen Tag werde ich in meinen Leben nicht mehr vergessen.

Mein Freund befindet sich zurzeit stationär in der Klinik.
Gott sei Dank kann ich berichten, dass von dem Anfall keine Schäden geblieben sind, das
Gehirn wurde genauesten vom Neurologen in der Klinik untersucht.
Aber es war mal wieder in letzter Minute.

Leider sind allerdings alle anderen Blutwerte total im Keller deswegen befindet er sich zurzeit in Isolation.
Am meisten Sorge macht uns leider der Nierenwert dieser ist immer noch bei 2 er wird jetzt rund um die Uhr mit Wasserinfusionen versorgt.

Also wir hatten mal wieder Glück im Unglück, und ich hoffe das sich mein Freund bald wieder erholt. Lt. Oberarzt werden die Leukos bald steigen und der Nierenwert hoffentlich wieder sinken.
So dass ich Ihn über Weihnachten wieder mit nach Hause nehmen darf.
Da der Tumormarker vor der letzten Prozedur schon relativ weit unten war hoffen wir jetzt,
dass die ersten 3 Tage noch geholfen haben und wir mit der Chemo abschließen können.
Denn wie man sieht gibt der Körper, auch wenn er ein kleiner Elitekämpfer ist, nach fast 17 Chemozyklen irgendwann auf.
Für eine weitere Tumormarkermessung ist es jetzt leider noch zu früh.

Möchte jetzt einfach ein Weihnachtsfest feiern, ohne Krebs und Tumormarker.
Man weis wieder jede gemeinsame Minute zu schätzen, und hofft wieder auf eine gemeinsame gesunde Zukunft ohne Krebs.
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