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Alt 27.12.2010, 11:23
Aquarius76 Aquarius76 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs erblich bedingt?

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Zitat von drea01 Beitrag anzeigen
Hallo,

Ich habe eine 7 jährige Tochter, deren Uropa und Vater an Lungenkrebs gestorben sind. Letzte Woche bekam dann ihre Oma die Diagnose. Nun frage ich mich, ob das häufige Auftreten dieser Krebsart väterlicherseits vielleicht erblich bedingt sein kann. Bei Brust- und Darmkrebs gibt es so etwas ja. Wie ist das bei Lungenkrebs? Kann oder sollte sie schon untersucht werden?
Der Einfluss genetischer Faktoren beim Bronchialkarzinom wird gemeinhin überschätzt. Im Gegensatz zum erblich bedingten Darmkrebs (Ursache: familiale adenöse Polyoposis, FAP) oder dem erblich bedingten Mammakarzinom (Ursache Gendefekt auf dem BRCA1- und BRCA2-Gen) wo die Krankheit auch ohne äußeren Einfluss auftritt, bestimmt beim Lungenkrebs der genetische Einfluss im Wesentlichen, wie der Körper eines Menschen mit den Schadstoffen, die er über die Lungen aufnimmt, umgehen kann.

Bei Menschen mit einer "guten" genetischen Ausstattung lösen z. B. die krebserregenden Substanzen z. B. im Tabakrauch mit wesentlich geringerer Wahrscheinlichkeit eine Krebsentstehung aus als bei Menschen mit "schlechterer" genetischer Ausstattung. Die Reparaturmechnismen für Zelldefekte werden einfach beim genetisch besser ausgestatteten Menschen besser arbeiten.

Da aber alle Menschen heute Kanzerogene (Krebserreger) in Form von Luftschadstoffen aufnehmen, hängt die Frage, ob ein Mensch an Lungenkrebs erkrankt, immer von mehrern Faktoren ab. Zuvorderst ist hier das Rauchen von Tabak zu nennen, das den wesentlichen Einfluss darstellt. Dann folgen berufliche Faktoren (z. B. Umgang mit Kanzerogenen am Arbeitsplatz), der Wohnort (z. B. an Hauptverkehrsstraßen) und weit nachgeordnet die individuelle genetische Disposition.

Insofern wäre es sinnvoll zu wissen, welche Schadstoffexposition die von Dir genannten Familienmitglieder hatten. Insbesondere der Raucherstatus wäre zu explorieren. Denn je weniger Kanzerogene jemand einatmet, desto kleiner ist das Risiko für Lungenkrebs. Und nicht zu rauchen verringert diese Aufnahme so drastisch wie keine andere Maßnahme. Von den Menschen hat der Nichtraucher ein mittleres Risiko von 1:200 im Laufe seines Leben an LK zu erkranken, der Raucher dagegen 1:5.

Geändert von Aquarius76 (27.12.2010 um 11:35 Uhr)
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