Liebe Tatjana,
es tut mir wirklich sehr leid, zu lesen, daß sich das Befinden Deines Papas nun doch so schnell verschlechtert hat. Das ist aber eben leider typisch für den Lungenkrebs, daß das von heute auf morgen passieren kann. Egal, ob jemand Chemo macht oder nicht.
Ich wünsche Euch, Deiner Mama, Dir und Euerer ganzen Familie ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Ehrlich, ich muß oft an Deinen Vater denken und daran, wie klar er schließlich jegliche Behandlung verweigert hat. Ich finde, dazu gehört viel Mut und Stärke. Und wie er nun erst gar nicht ins Krankenhaus und dann aus dem Krankenhaus unbedingt wieder nach Hause kommen wollte, zeigt, daß seine Willenskraft ungebrochen ist.
Ich bin mir sicher, irgendwann später wirst Du ihn verstehen können und vielleicht sogar ein kleines bißchen stolz auf Deinen unbeugsamen Vater sein.
Ich denke, jetzt ist nur wichtig, daß Ihr Euch Zeit nehmt für Deinen Vater. Ihn, wenn möglich, nicht mehr alleine läßt. Ihm zeigt, daß Ihr da seid, an seiner Seite.
Herzliche Grüße
Kyria