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Alt 30.04.2010, 07:10
Bozen80 Bozen80 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 9 Jahren

Hallo zusammen,

anbei wieder einmal ein kleiner Zwischenstand von mir:

Bis vor ein par Tagen hatte noch alles noch recht gut ausgeschaut,
und bis auf die Übelkeit habe ich die Chemotherapie recht gut vertragen.
Am Freitag bekam ich dann meine Stammzellen zurück, war dann doch relativ
aufgeregt denn es war für mich absolutes Neuland.
Gegen Mittag kam dann die Ärztin mit weißem Gefolge und ich bekam innerhalb
von einer halben Stunde meine eigenen Zellen per Infusion zurück.
Dies wirkte für mich wie ein Schlafmittel, da das Blut doch noch relativ kalt war wurde
ich immer schlapper und schlief ein.
Gute 3 Stunden später kam ich wieder zu mir und war dann noch relativ wackelig auf den Beinen.
Aber Alles in Allen habe ich es halb so schlimm gefunden.

Am Montagmorgen bekam ich dann mein schickes Einzelzimmer mit einen
fetten Aufkleber an der Tür ISOLATION ACHTUNG.
Wie sagte mein Krankenpfleger so schön ab jetzt sind sie eingesperrt. ;-)
Ich bekam in einen Zwischenraum vor meinem Zimmer einen Wagen mit
sämtlichen Utensilien die meine Besucher tragen durften.
Als ich meine Geschwister und meine Freundin das erste mal in Kittel,
Aidshandschuhen und Mundschutz sah konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

So die ersten beiden Tage war ich dann eigentlich noch ganz fit obwohl die Leukos immer schön nach unten gingen.
Bis zum Mittwochabend.
Ich schaute mir noch ganz gemütlich über meinen Laptop das
Bayern Spiel an und bekam dann schon erste Bauchschmerzen dachte mir aber noch nicht viel dabei.
Doch in der Nacht entwickelten sich die Bauchschmerzen so massiven Koliken wusste gar nicht wie ich mich noch hinlegen sollte ohne das es brutal schmerzt.
Hatte dann eine Spritze mit Schmerzmittel bekommen diese brachte aber leider gar nix mehr.

Am frühen Morgen ging es dann gleich zum röntgen die Ätze konnten aber keine großen
Auffälligkeiten festgestellt bis auf eine Reizung bzw. Entzündung des Darmes.

So ab diesen Zeitpunkt werde ich als Freundin weiterschreiben weil er selber eigentlich nicht
mehr richtig ansprechbar war.

Als ich am Nachmittag mit meiner Isolationskleidung zu Ihm kam krümmte er sich vor Schmerzen in seinen Bett. Konnte es absolut nicht mehr mit ansehen und rief die
Schwester diese verpasste ihm dann die ca. 5. Schmerzmittelspritze für diesen Tag.

Am Abend bekam er dann auch noch Fieber deshalb wurde ihm zusätzlich noch Antibiotika
gegeben.
Am nächsten Morgen ging es Ihm dann schon wieder etwas besser.
Aber als ich dann am Nachmittag ins Krankenhaus kam bin ich erschrocken,
er lag im Bett kreidebleich, Lippen weiß, Zunge weiß und war kaum ansprechbar und
ganz wirr von den vielen Schmerzmittel.
Die Koliken hatten gegen Mittag wieder heftig angefangen zu arbeiten und er bekam wieder
eine Schmerzmittelinfusion so wie etliche Spritzen.
Als Freundin zereist es einen das Herz wenn man daneben sitzt und kann Ihn aber nicht helfen.
Er hatte auch seit mind. 3 Tagen keine feste Nahrung mehr zu sich genommen,
nach Nachfrage bei der Schwester wurde mir aber bestätigt das es nur Wasser ist was in der Infusion in seinen ZVK läuft.
Kann das sein das man über 3 Tage nicht zu essen kriegt?
Als am Nachmittag dann auch der Oberarzt kam und den Bauch abtastete wurden keine
Auffälligkeiten festgestellt, diese Schmerzen kommen anscheinend nur von dieser
blöden Entzündung im Bauch.

Ich hoffe jetzt blos das diese Entzündung im Darm und Magen bald ein
Ende nimmt und das die Leukos wieder steigen können.


Meine Frage jetzt, hat zufällig einer von euch schon solche Schmerzen während
der Hochdosis mitgemacht?
Das Schlimmste ist ja das dies erst der erste Zyklus ist und es Ihn jetzt schon so
schlecht geht.
Würde auch hoffen das ich Ihn vielleicht doch in der nächsten Woche für ein par
Tage mit nach Hause nehmen darf, denn am 10.05 beginnt der 2. Anlauf.

So dies ist der momentane Stand der Dinge, möchte mich auch bei euch noch bedanken
für die vielen Mitteilungen und Informationen und natürlich fürs viele Daumen drücken.

Hoffe mein Freund kann euch dann beim nächsten mal wieder selbst schreiben.
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