Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 15.09.2004, 22:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wozu Krebsvorsorge??????

Hallo Helmut,
ich beteililge mich hier zum ersten mal an einem Forum. Mein Mann verstarb am 18.9.04 nach einem barbarischen Krankheitsverlauf von 3 Jahren und sieben Monaten -Diagnose Ösophagus-Karzinom. Vorsorgeuntersuchungen hätten in diesem Fall bestimmt nichts gebracht, als seine Symptome auftraten war es schon zu spät. Niemals werde ich dieses ohnmächtige Mitansehen müssen, und die Hilflosigkeit einem geliebten Menschen nicht helfen zu können aus meinem Kopf bekommen. Aus diesem Grunde habe ich für mich persönlich entschieden, dass ich für mich keine Vorsorge mehr machen werde, und auch in keine Klinik mehr gehe. Diese Krankheit bedeutet nicht nur ein physisches Leiden, sondern immer - je nach der Disposition des Menschen - ein zusätzliches psychisches Leiden -das meiner Meinung nach grundsätzlich während der Therapien gänzlich unberücksichtigt bleibt. Diese Diskrepanz zwischen Hoffnung und zerstörter Hoffnung, Verzweifelung und Todesangst inkl. des physischen Leidens und der Schmerzen macht die Komplexität dieser Krankkheit, wie so vieler anderer Krankheiten aus. Eine Lebensverlängerung aus med. Sicht um jeden Preis kann ich in meiner momentanen Situation nicht mehr verstehen. Was ist besser - einfach aus der Narkose nicht mehr aufzuwachen, oder aber sich noch über Jahre unter großen körperlichen Qualen und Ängsten dahinzuschleppen? Wer weiss das schon. Es muss sicher jeder für sich entscheiden. Diese Qualen hätte ich meinem Mann nur gerne erspart, vielleicht hätte er sonst einfach mit schönen Erinerungen einschlafen können. Was für mich besser war -es ist sicher egoistisch gedacht - er war ein paar Jahre länger bei mir. Aber dann, am 18.9.03 piekste die Nadel in einen Luftballon ...... Ich werde in gar keinem Fall der natur - auch nicht der degenerierten natur ins Handwerk fuschen. Es kommt wie es kommt. Vielleicht ist es Schicksal oder Vorbestimmung. Für meinem Mann habe ich gekämpft - ob das richtig war, ich weiss es nicht. Für mich werde ich nicht mehr kämpfen, sondern unverschämterweise sogar hoffen, dass ich einfach einschlafen kann um nicht mehr auzuwachen.

Deine Nachricht war von 2003, ich weiss nicht wie es Deiner Partnerin geht. Aber ich wünsche Ihr und Dir alles Glück und auch alle Wunder dieser Welt. Es gibt sie - ich habe oft davon gehört.
Viele liebe Grüße Inge

name@domain.dename@domain.dename@domain.de
Mit Zitat antworten