Hallo,
mir geht es ebenso wie Euch.
Mein Mann lag die letzten Tage im künstlichen Koma und ich war (bis auf ein paar Stunden) die ganze Zeit bei ihm. Heute wünsche ich mir diese Zeit so sehr zurück und weiß doch, daß mein Mann das sicherlich nicht wollte.
Er hatte zwar keine Schmerzen und keine Angst mehr, aber während seiner ganzen Krankheit war die Hoffnung auf eine Heilung doch die einzige Motivation. Mein Wunsch, ihn wieder zu haben, klingt für mich auch sehr egoistisch, aber ich empfinde ihn auch als legitim und verständlich.
Die Tage und Nächte damals hatten eine ganz bestimmte Atmosphäre. Wenn ich heute meine, diese Stimmung wieder zu spüren, erinnere ich mich ganz bewusst an diese letzten Stunden. Das tut gut.
Auch denke oft, daß ich mehr für meinen Mann hätte tun können.
Ich habe das Gefühl, ihm im Stich gelassen zu haben, denn ich war nicht da, als man ihn ins künstliche Koma gelegt hat. In der Phase seiner größten Angst war er alleine. Das macht mir eigentlich am meisten zu schaffen...
Ich wünsche Euch allen ein erträgliches Wochenende!
Antje