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Alt 14.09.2009, 10:14
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: 2.Darm OP und ständig Rückenschmerzen

Hallo Lily,

klar fühlst Du Dich hilflos. Es ist nicht leicht, die Mutter leiden zu sehen, ohne helfen zu können.

Dein Bericht enthält mehrere verschiedene Punkte. Du schreibst es, war die zweite Darm-OP. Gab es bei Deiner Mom Komplikationen oder war das von Anfang an so geplant? Wie ist denn die genaue Diagnose Deiner Mutter? Der Tumor war sicherlich schon größer oder deutlich fortgeschritten, wenn sie nach der OP jetzt Chemo mit Antikörpern bekommt, oder?

Du stellst zwischen dem Tod Deiner Oma und dem Übelkeitsgefühl Deiner Mutter einen Zusammenhang her. Haben die Ärzte gesagt, dass das zusammenhängt? Es kann viele Gründe für ein anhaltendes Übelkeitsgefühl nach einer Darm-OP geben. Und das kann sicherlich durch eine psychische Belastung verstärkt werden. Ist es aber wirklich ein ursächlicher Zusammenhang? Oder kommen auch mögliche Komplikationen oder Medikamentennebenwirkungen als Verursacher in Frage?

Dann fragst Du nach den Rückenschmerzen. Auch dafür kann es viele verschiedene Gründe geben, wobei ich es für am Unwahrscheinlichsten halte, dass es daran liegt, dass sie sich "verkühlt" hat. Wahrscheinlicher ist, dass es sich um eine Nachwirkung der OP handelt. Immerhin hat Deine Mom unter der Narkose stundenlang in vielleicht ungünstiger Körperhaltung auf einer harten Pritsche liegen müssen. Wenn es daran liegen sollte, können möglicherweise Fango und Krankengymnastik oder vielleicht auch ein Osteopath hilfreich sein. Aber auch andere Gründe können für die Schmerzen verantwortlich sein. Im Zweifel muss das ärztlicherseits gründlich abgeklärt werden.

Ich habe selbst auch Erfahrung mit Ärzten gemacht, deren Behandlungsversuche und Aussagen ich teils für fragwürdig hielt. Deine Mutter sollte aber nicht das Vertrauen in die Ärzteschaft im Gesamten verlieren. Denn letztlich können nur Ärzte ihr helfen. Hilfreich ist es immer, sich alle Befunde und OP-Berichte aushändigen zu lassen und sich ggfs. eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Und keinesfalls soll sie aufgeben. Man muss mitunter etwas suchen, bis man einen Arzt des Vertrauens gefunden hat. Es gibt in den meisten Fällen auch gute niedergelassene Onkologen und Fachärzte vor Ort. Man ist nicht immer nur auf sein Krankenhaus vor Ort angewiesen. Schaut Euch doch einfach mal danach um. Glaube mir, es gibt auch tolle Ärzte, die kompetent und engagiert sind.

Ich drücke Deiner Mom die Daumen. Und Dir schicke ich ein virtuelles Kraftpaket...

Liebe Grüße chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)

Geändert von chaosbarthi (14.09.2009 um 10:16 Uhr) Grund: Fehlerteufel
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