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Alt 22.02.2011, 11:46
Deddie Deddie ist offline
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Standard AW: Nachteile als Kranker bei der Arbeitssuche

Hallo Waltisch !
Bei mir wurde vor 4 Jahren ein noduläres malignes Melanom 5,6mm entfernt und die Lymphknoten in der linken Axilla ausgeräumt. Daraufhin wurde mir ein Schwerbehindertenausweis mit 80% ausgestellt. Ich war ein halbes Jahr krank geschrieben. Mein damaliger Arbeitgeber (Tiefbau) wollte dann einen Aufhebungsvertrag mit mir machen. Dem habe ich natürlich nicht zugestimmt und dagegen geklagt. Als die Chefs dann von den Fördermöglichkeiten erfuhren, haben sie mich dann doch weiter beschäftigt. Allerdings hat die Firma ein halbes Jahr später Insolvenz angemeldet. Danach war ich 10 Monate arbeitslos. Ich hatte auch das Gefühl, das die vom Arbeitsamt nicht wussten was sie mit mir machen sollen. Meine vermittlerin wollte mich auf Montage schicken und hat mir Arbeit in 80 km Entfernung angeboten. Auf meine Frage wie ich das mit meinen Arztterminen vereinbaren soll, hat sie mich nur dumm angeguckt. Ich hatte mich dann auch an den Integrationsfachdienst gewendet, die arbeiten aber auch nur mit den Vermittlungsgutschein vom Arbeitsamt und konnten mir keine geeignete Stelle anbieten. Ich habe dann für ein halbes Jahr Arbeit als Baggerfahrer gefunden, bis auch diese Firma Insolvenz angemeldet hat. Man muss ja dann auch immer hinter seinen Lohnherrennen und einklagen. Ich habe auch versucht Rente zu beantragen, wurde aber abgelehnt-da ich in meinen erlernten Beruf (Schlosser)weiter arbeiten könnte. Dann war mein Arbeitslosenanspruch von 1 Jahr um und ich wollte Hartz IV beantragen. Das wurde auch abgelehnt, da ich einen Bausparvertrag und eine Lebensversicherung habe. Auf die Frage wie ich mein Haus erhalten soll, bekam ich nur Schulter zucken oder die Möglichkeit das Haus zu verkaufen. Ich musste mich daraufhin selber Kranken-und Sozial versichern. Die vom Arbeitsamt wussten ja selbetr nicht mehr wer überhaupt noch für mich zuständig ist-das Arbeitsamt oder die Arge. Jedenfalls kann man beide Vereine vergessen, die Mitarbeiter vertreten glaube ich nur ihre Interessen. Mittlerweile bin ich in einer Dienstleistungsfirma tätig, wo wir Hausmeisterdienste machen. Rasenmähen, Hecken schneiden, Schnee sachieben u.s.w. Beim Schnee schieben im Dezember hatte ich zwar Probleme mit meinem linken Arm (da ja keine LK mehr drin sind), aber man muss sich das eben gefallen lassen da man in diesem Staat als Schwerbehinderter nicht geholfen wird. Ich wünsche Dir trotzdem viel Glück bei der Arbeitssuche !!
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