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Alt 20.04.2005, 09:58
Gast
 
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Standard Wie meiner Mutter bei der Chemo unterstützen?

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich werde dann einfach mal "bereit stehen" und sehen was auf sie zukommt.
Das Schwierige bei meiner Ma ist, dass sie seit der Scheidung vor 18(!) Jahren der totale Einzelkämpfer ist.
Sie hat die Diagnose bestimmt zwei Wochen oder länger ganz mit sich alleine herumgetragen und uns dann so nebenbei erzählt, dass ihr ein Knoten aus der Brust entfernt werden muss (die erste OP war noch Brusterhaltend. Da sie in der Vergangenheit schon die ein oder andere harmlose Zyste hatte, habe ich mir erstmal nichts weiter dabei gedacht. Nach der OP hat sie sich regelrecht verpappert, dass längst klar war dass der Tumor bösartig und besonders aggressiv war. Als die zweite OP anstand hat sie uns erst erzählt, der Arzt müsse "nochmal ran". Dass die Brust ganz abgenommen wird hat sie mir mit einem Putzlappen in der Hand im Flur in einem Nebensatz erzählt.

Ihr fällt es sehr schwer, Wünsche oder Bedürfnisse zu äußern, sie fummelt immer erstmal für sich rum. Was aber nicht bedeutet, dass sie diese Wünsche nicht hat. Da bedarf es immer einer großen Portion Diplomatie ihre Wünsche zu erfahren ohne ihr das Gefühl zu geben, dass sie unzurechnungsfähig ist. Zweiteres glaubt sie z.B. schon, wenn man ihr anbietet mit zum Vorgespräch beim Chemotherapeuten zu kommen. Also ist sie alleine hin mit dem Ergebnis, dass sie nicht weiß, welche Medikamente sie erhält (was ich sie gebeten hatte zu fragen), nichtmals weiß wann der nächste Termin ist und überhaupt vergisst sie immer die Hälfte zu fragen ist aber beleidigt, wenn wir den Arzt selbst kontaktieren. *seufz* Das Schlimme dabei ist, dass sie alles was der Arzt sagt als Gott gegeben hinnimmt. Wenn er im Krankenhaus keine Zeit für sie hatte wartete sie halt weiter, wenn er ihr nicht sagte, wann sie das Krankenhaus verlassen kann, hat sie auch nicht gefragt, was die nächsten Behandlungsschritte sind wusste sie lange Zeit nicht usw.Es kann aber auch immer sein, dass sie es wusste, uns aber nicht erzählt hat. Was ich immerhin über ihre Chemo weiß ist, dass die Infusion 3-4 Stunden dauern wird.

Entschuldigt, wenn ich euch damit so zumülle, aber es ist wirklich eine große zusätzliche Belastung für meinen Bruder und mich, dass meine Mutti so ist, wie sie ist. Das macht das Helfen so enorm schwierig, vor allem weil man ja weiß, dass sie sich über jede Hilfe eigentlich sehr freut. Man glaubt stets, sie braucht etwas oder weiß etwas neues und sagt es nur wieder nicht.

@Yvonne:
Besonders deiner Mama und natürlich deinem Paps und dir wünsche ich für heute und die nächste Zeit natürlich viel Kraft und alles Gute!
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