Hallo.
Ich kann dich gut verstehen, dass du absolut traurig bist. Mein Papi ist auch vor 2 Monaten gestorben.
Mach dir aber keine solchen Gedanken, dass du noch oft weinst...
Die Beziehung zu deinem Papi war immerhin keine "Nachbarschaft" (da nehme ich jetzt mal an, dass du auch sehr an ihm hingst wie ich an meinem) - die war bestimmt auch sehr innig und das über Jahre hinaus. Und plötzlich ist der liebe Mensch nicht mehr da und steht einem zur Seite. Das ist sehr schwer und lässt sich nicht so schnell bewältigen.
Jeder Mensch geht mit seiner Trauer anders rum.
Ich z. B. bin ein sehr sentimentaler und emotionaler Typ. Mir steht sofort das Wasser in den Augen. Mein jüngster Bruder ist der "starke" Typ, der so schnell keine Träne rauslässt.
Ich weine auch oft, wenn ich nicht durch Arbeit oder Umzug beschäftigt bin.
Warum auch nicht?
(Ich muss aber auch sagen, dass mich die Arbeit und mein Umzug sehr, sehr abgelenkt haben. Gut so.)
Ich weine natürlich nicht gerne, aber immerhin weine ich nicht ohne Grund und alle, die mir nahe stehen, wissen, warum ich mal still bin, nicht zum Brüllen komisch oder auch weine.
Mehr als weinen kann ich nicht tun und es zeigt doch, dass ich meinen Papi geliebt habe, immer noch liebe und für immer lieben werde.
Ich glaube, so will das jeder Vater von seinem Kind
Es gibt keine Trauerzeit, zu der man sagen kann: ach, jetzt sind X Wochen/Monate/Jahre ins Land gegangen - jetzt hör mal auf mit Weinen.
Ich werde auch weinen, wenn ich mal irgendwo bin, wo mein Papi mal war und davon geschwärmt hat, ich werde weinen, wenn ich Essen koche, welches mein Papi genauso gekocht hat, ich werde weinen, wenn ich den Rasen um die runden Blumenfelder mähe, die mein Papi gegraben hat - ich werde weinen, weil ich es will und weil es mir gut tut.
Ich habe auch schlimme Bilder im Kopf gehabt, aber die schönen Zeiten und positiven Erlebnisse - selbst im letzten Stadium - überwiegend immer mehr, die andere verblassen.
Behalte deine Kraft, die du sicher hast und weine, wenn dir danach ist.
Für Liebe gibt es keine Zeit und keine Begrenzung. Für die Trauer ebenso wenig. Lass es einfach zu und auch raus.