Hallo ihr Lieben,
Gestern war nun also der 1. Chemotag. Mein Mann war sehr nervös, fast fiebrig vor Angst und Anspannung. Sein Blutdruck war viel zu hoch, sodass insgesamt 3 mal gemessen wurde, was ihn nur noch nervöser gemacht hat. Schlussendlich wurde ihm dann aber die Chemo nach 4 Stunden doch verabreicht.
Gestern war es ganz komisch auf der Station. Normalerweise sind am Freitag sehr viele Chemo-Patienten da und es entwickeln sich immer interessante Gespräche zwischen ihnen. Gestern jedoch war NIEMAND da ausser meinem Mann. So habe ich beschlossen, die ganze Zeit bei ihm zu bleiben. Nach ganzen 8 Stunden waren wir endlich fertig und konnten nach Hause fahren.
Er bekommt nun Carboplatin und Navelbine, somit gibt es diesmal noch 6 zusätzliche Chemotage, weil er am Tag 8 noch eine Ladung Navelbine bekommt. Uns soll es recht sein, wenn es nur nützt. Bis jetzt geht es ihm recht gut - die Anspannung ist von ihm gewichen, nachdem die Chemo gesetzt war und langsam in in hinein tröpfelte. Ich glaube, es beruhigt ihn sehr, dass jetzt endlich etwas dagegen unternommen wird. Heute Morgen meinte er sogar, dass er sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt hat.
Der Oberarzt hat auch angeordnet, diesmal das Cortison weg zu lassen, weil ihm dies letztes Mal doch ordentlich zu schaffen machte und er überhaupt keinen Schlaf bekam. Ausserdem wurde ihm noch ein Mittel verordnet, dass ihm die Anspannung ein wenig nehmen soll - ich wäre froh, wenn er ein wenig zur Ruhe kommen könnte. Er will sich nichts anmerken lassen, aber ich merke genau, dass ihn die Angst fast auffrisst
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Trotz allem bin ich dankbar, dass die Metastasen entdeckt wurden und wir die Chance haben, nochmals den Kampf aufzunehmen und uns so hoffentlich doch noch viel gute Zeit geschenkt werden wird. Ich liebe ihn so sehr - meinen schönen, großen, starken Kämpfer!
Euch allen wünsche ich ein schönes und möglichst sorgenfreies Wochenende und danke für eure Mitfühlen.
LG Edith