AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann
Hallo Rachel, hallo Femaleinstinkt und ein Gruß an all die, die meinen Zeilen lesen und mitfühlen.
So, gestern war nun Werners 63. Geburtstag. Dieser Wunsch ist mir in Erfüllung gegangen. Gleichzeitig bin ich so unverschämt, mir weitere Geburtstage zu wünschen. Heute war der Pflegedienst wieder da und die gucken uns immer so mitleidig an. Ich sage zu meinem kranken Werner, dass die Leute nicht an uns glauben, aber wir haben ja uns, und wir wissen ja, dass Werner noch eine ganze Weile durchhalten wird. Und das wir es schaffen. Ich sage ihm immer, der Krebs hat richtig Schaden in deinem Körper angerichtet, dass muss ja erstmal wieder verheilen. Und es gibt Menschen, die lange mit einen kleinzelligen Lungenkrebs leben können. Und dann schicke ich meine Gebete gen Himmel und bettel und flehe um Zeit. Dabei bin ich selbst manchmal so kraftlos. Heute habe ich die Betten bezogen und die Matratzen wurden immer schwerer. Meine Hände sind so schwach. Ich habe den Hausarzt gefragt, ob Werner über Nacht vielleicht dement geworden ist. Ständig verlegt er was und vergisst es. Der Arzt sagt, die Seele ist in einer Art Schockzustand. Das ist so traurig. Werners kleines Seelchen im Schockzustand zu wissen. Heute werde ich wieder Werners Rollstuhl durch die Straßen schieben und ihm erzählen, wie gut er alles meistert. Ja, seine Knochenmetastasen machen uns sehr zu schaffen. Eine sitzt an der unteren Rippe, eine am Steißbein, das Schambein ist gebrochen und die Hüfte droht einzubrechen. Trotzdem und gerade deshalb gebe ich nicht auf. Ach und eine gute Nachricht: die Nahrungsergänzung zeigt Wirkung. Von 66 Kilo ist er wieder auf 69 Kilo. Wenn ich ihn wasche, sage ich immer, man bist du wieder knackig geworden. Du passt ja wieder in deine Pelle. Wie schön, wie schön wäre es wenn .......
Ich danke allen, die meine Zeilen lesen und mir Kraft schicken. Danke an alle, die an mich denken und mir Mut machen. Ich bin froh, wenn ich heulend am PC sitze und mir alles von der Seele schreiben kann, dass es irgendwo Menschen gibt, die das lesen und mich verstehen
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