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Alt 05.02.2017, 10:18
p53 p53 ist offline
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Standard AW: Mutter hat Lungenkrebs und Hirnmetastasen

Hallo clati,

was dein Mann vorschlägt, ist kein Egoismus, sondern gute Selbstfürsorge - etwas, das Männer oft besser können als Frauen, die meinen, sich für die Familie ein Leben lang aufopfern und selbst zurück stecken zu müssen.
Das geht aber bei fast allen irgendwann nach hinten los oder endet richtig tragisch (ich möchte jetzt nicht ins Detail gehen).

Sieh es doch einmal so: Diese kleine Auszeit vom Alltag gibt euch wieder Energie für die schwere Zeit zu Hause, Pause vom Krebs gibt es zu Hause in so einer (palliativen, fortgeschrittenen) Situation kaum... und Pausen zum Auffüllen der Akkus braucht aber jeder, auch du!
Das hat auch etwas mit Wertschätzung dir und euer Ehe gegenüber zu tun, finde ich. Dein Mann ist doch eigentlich richtig süß mit seiner Idee, etwas besonderes aus eurem 10Jährigen zu machen

Außerdem hast du ein positiv besetztes Ziel vor Augen, auf das du immer mal wieder in schwierigen, belastenden Phasen bewusst hinarbeiten kannst... mit kleinen Vorbereitungen, einem Einkauf oder sonstiges.

Es gilt nun für dich, zwei Wege parallel zu gehen - deine Mama auf ihrem Weg zu begleiten und dein/euer Leben (trotzdem und gerade!) weiter zu leben. Beides ist gleich wichtig und gehört auch irgendwie zusammen.

Für die konkreten Bedenken bezügl Pflege und Versorgung usw wird sich sicher eine Lösung finden.

Es wäre aber für deine Nerven besser, du würdest nicht auf deine Schwester dabei bauen (das ist zu unsicher und setzt diese auch unter Druck), sondern besser auf professionelle Hilfe.
Vielleicht braucht deine Sis auch einfach noch etwas Zeit, nicht jeder geht gleich mit so einem Schicksalschlag um und nicht jeder kann sich sofort drauf einlassen und mitgehen. Wenn du ihr Vorwürfte machst, wird das die Fronten nur verhärten und bei ihr Trotz und Ablehnung (möglicherweise) auslösen.
Versuche lieber, sie irgendwie positiv mit einzubinden, da fällt dir sicher noch was ein.

Ich bin jetzt mal mehr auf dich in deiner Rolle als Angehörige eingegangen, da du es ja auch bist, die hier um Hilfe fragt.... zur Situation deiner Mutter können Betroffene vielleicht eher was sagen, da kann ich leider nichts beitragen.
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