Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 10.04.2016, 10:44
vintage vintage ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 745
Standard AW: Fragen,Fragen,Fragen

Zitat:
Zitat von Lea2211 Beitrag anzeigen
ich bringe meine Mama lieber zum Lachen u als das ich sie weinen sehen will.
niemand will die liebsten weinen sehen,
aber wenn betroffene traurig sind oder sich schwach,
wütend oder ohnmächtig fühlen (und da gibt krebs genug grund für),
ist weinen auch einfach nur hilfreich.
so muss deine Mama alleine weinen, wenn du weg bist.
weil du es nicht sehen willst, es nicht ertragen kannst.


Zitat:
Zitat von Lea2211 Beitrag anzeigen
Es kann jeder mit seiner Trauen,Schock umgehen wie er will.
Aber in der nähe meiner Mama will ich das nicht, ich verlange von jedem der bei ihr ist, Positiv du denken u zu Handeln
meiner Mama einfach zeigen das sie nicht alleine ist und das wir alle mit ihr dagegen Kämpfen werden.
naja, erst "gestattest" du es anderen, zu reagieren, wie es ihnen möglich ist und dann doch nicht.
da siebst du ja schon kräftig aus, wer zu ihr darf und wie die sich dann zu verhalten haben.
dabei schließen sich positiv denken, kämpfen UND weinen doch nicht aus.
das ist schwarz-weiss denken. das leben ist aber nicht schwarz-weiss.

es ist sicherlich jetzt ein spagat bei den eckdaten,
die du geschrieben hast (lungenkrebs, metastasen...) zwischen kampf und den tatsachen ins auge sehen.
das ist nicht leicht. und es gibt diverse, individuelle strategien (verdrängung, aktivismus, schönreden etc.),
damit umzugehen. und sie haben auch irgendwie ihre berechtigung und sinn.


im rückblick kann ich zu unserem weg sagen,
das mir und meinem mann die leute auf den Keks gingen,
die trotz der diagnose zu meinem mann sagten:
"wird schon wieder" und "du schaffst es" etc.,
SIE konnten/wollten die realität nicht ertragen.
sie waren zu "schwach" dafür.
und uns dadurch keine hilfe, da sie nicht mit uns fühlen und wütend und traurig sein konnten.
es ging sozusagen um ihren eigenen trost.


ich wünsche dir, das du in deinem leben immer jemanden hast,
MIT dem du weinen kannst oder der deine tränen mitträgt.
zusammen weinen zu können lässt eine ganz neue intensität und nähe entstehen.
wenn meine kinder nicht weinen würden, wenn ich an krebs erkranke,
würde ich das seltsam finden und mich fragen, was ich falsch gemacht habe.
aber sie werden mit mir weinen, das weiss ich. und da bin ich froh drüber.

ich denke, du bist einfach selbst noch so unter schock und deine strategien helfen dir jetzt,
die situation zu ertragen. das ist auch gut so.
andere menschen können aber deiner mutter auch kraft geben, auf ihre weise und auch wenn sie mal weinen.
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (10.04.2016 um 11:09 Uhr)
Mit Zitat antworten