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Alt 02.06.2002, 21:20
Gast
 
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Standard Sie will das ich gehe!!

Liebe Petra, bei Dir hört sich alles nach einer gehörigen Portion Wut an, auf die von uns, die keine Ahnung haben. Aber ich denke Afra wollte nicht sagen, ich mach das so und warum kommt da nichts, sondern sie stellt nur die Frage, wie kann ich ihm helfen. Es ist tatsächlich so, dass wir auch als nächste Angehörige, dieses Leid, diese Ängste und diese Belastung nur erahnen können. Aber wir wollen ja wirklich nur unser Möglichstes geben. Nicht nur aus dem puren Egoismus, diesen Menschen, an dem wir mit all unserer Liebe hängen zu behalten, sondern auch um wirklich zu helfen ihn aufzufangen.
Ich habe schon beide Omas an dieser Krankheit verloren und nun kämpft mein Dad seit 1 1/2 Jahren dagegen. Er ist ein wunderbarer Mensch und ich habe ihn sehr lieb und deshalb bin ich für ihn da. Ich habe in dieser Zeit gelernt, mich seinem Umgang mit der Krankheit anzupassen, d.h. wir sprechen drüber, wenn er es will. In Phasen in denen es ihm gutgeht, genießen wir dies, manchmal (liebe Afra) auch mit ganz banalen Gesprächen. Denn die braucht er auch, um (so seine Meinung) zu wissen, daß er noch dazugehört. Ansonsten helfe ich, wo (er) Hilfe benötigt.
Liebe Afra, ich denke es ist wirklich sehr unterschiedlich. Ich kann dir nur sagen, daß drei Tage ein sehr kurzer Zeitraum sind, um diesen Gedanken zu verinnerlichen. Gib deinem Paps die Zeit, die er braucht und warte ab, wie er damit umgehen wird. Nimm dir auch selber die Zeit und sprich mit lieben Freunden oder anderen Angehörigen darüber, wenn du eine Schulter brauchst. Sprich ruhig über die ganz normalen Alltagsdinge mit ihm. Ich glaube, jeder Betroffene geht durch eine gefühlsmäßige Hölle und egal wie sehr wir diesen Menschen lieben, wir können ihm nichts davon abnehmen. Wir können nur da sein und helfen und halten. Und du wirst dich auch mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass er vielleicht auf eine Art und Weise mit seiner Krankheit umgeht, die dir unverständlich erscheint. Lass ihn dann seinen Weg gehen und unterstütze ihn dabei. Viel Kraft wünscht Euch allen Lilly.
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