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Alt 10.09.2006, 18:07
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Gabriele 2 Gabriele 2 ist offline
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Registriert seit: 11.09.2005
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Standard AW: Vulvakarzinom--Suche junge Betroffene

Liebe Sandra,

auch ich werde Morgen und nicht nur Morgen ganz doll an Dich denken.

Nadja und Noreen haben mit Sicherheit recht indem sie Dir raten, immer wieder zu fragen, wenn Dir etwas nicht klar ist. Je besser du Dich informiert fühlst um so sicherer wirst Du sein. Je mehr Du das Gefühl hast, mit-entschieden zu haben umso mehr kannst Du die Entscheidung mittragen und wirst Dich stärker fühlen. Es ist immer ein gutes Gefühl wenn man/frau weiss, dass Entscheidungen nicht über seinen/ihren Kopf hinweg getroffen werden. Jedem guten Arzt sollte es möglich sein, Diagnosen, Therapien, Begründungen für Vorgehensweisen etc. so zu erklären, dass sein Patient verstehen und nachvollziehen kann. Ich habe immer stichwortartig auf einem Zettel notiert, wenn mir etwas einfiel was ich noch hätte fragen sollen und das war sehr hilfreich. Sobald ich Gelegenheit hatte, meine Fragen zu stellen, habe ich dann meine Punkte „abgearbeitet“. Es gab da zwar einen Arzt, dem meine Zettel anscheinend schon lästig waren wenn er sie nur sah doch das hat mich nicht wirklich beeindruckt; er hat sich immer Zeit für mich genommen sobald es möglich war, hat erklärt und mir Zeichnungen gemacht etc. bis mir alles klar war.

Uih – jetzt bin ich wieder ganz in der Situation von damals... Ich habe mich derzeit immer damit aufgebaut, dass ich danach wieder zur Reha fahren darf und darauf freute ich mich sehr - hat mir geholfen. Vielleicht nimmst Du Dir auch etwas Nettes vor womit Du Dich aufbauen kannst – etwas, worauf Du Dich freuen kannst. Nebenbei: zu einer Reha, bzw. Anschlussheilbehandlung würde ich Dir auf jeden Fall raten. Normalerweise wird dies, noch im Krankenhaus, von der dortigen Sozialarbeiterin in die Wege geleitet. Ich kann Dir auf jeden Fall die Klinik „Park-Therme“ in Badenweiler (in der Nähe von Freiburg) empfehlen – habe mich dort sooo gut aufgehoben gefühlt.

Übrigens sagt mir mein Gynäkologe immer wieder, wie gut das Ergebnis doch geworden sei und die Arbeit des Operateurs sich sehen lassen könne (Hemi-Vulvektomie). Ich will damit nur sagen, dass ich mich keineswegs „verstümmelt“ fühle.

Werden bei Dir Lymphknoten entnommen? Wenn die Sentinel-Methode angewendet werden kann (dabei wird nur der „Wächter“-Lymphknoten entfernt) wäre dies eine sehr viel schonendere Variante als wenn alle Lymphknoten ausgeräumt werden. Dies nur als Tip; ich will Dich aber so kurz vor der OP nicht zusätzlich verwirren.

Jetzt habe ich viel mehr geschrieben als ich ursprünglich wollte und als vielleicht gut ist.

Ich werde mit vielen Gedanken bei Dir sein. Stelle mir gerade vor, dass, wenn wir alle hier in Gedanken bei Dir sein werden dann könnte es in Deinem Krankenzimmer unter Umständen vielleicht ein wenig eng werden... Macht nichts, nicht wahr?! Wir passen ja dann auch gut auf Dich auf!

Vielleicht hören wir schon ganz bald wieder von Dir. Ich wurde Morgens operiert und am Nachmittag sass ich schon (wenn auch noch wackelig!) mit meiner Schwester in der Caféteria – vielleicht nicht unbedingt nachahmenswert.

Lass Dich, liebe Sandra, herzlich umarmen.

Gabriele
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Geändert von Gabriele 2 (10.09.2006 um 18:12 Uhr)
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