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Alt 31.03.2002, 22:09
Gast
 
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Standard Lebenserwartung

hallo ihr alle da draussen.
ich erhoffe mir hier einigen Rat und Beistand,bin über jede Antwort dankbar--es ist ein etwas längerer Bericht,aber ich hoffe,das er trotzdem gelesen wird,denn ich weiss nicht, wie ich es kurz machen könnte.
das Leben meiner Mutter(58) hat sich seit Jan.02 drastisch verändert.
vielleicht muss ich dazu sagen, angefangen hat alles mit einer "normalerweise" harmlosen Schilddrüsen OP.(März 01)
ihr wurden die Schilddrüsen komplett entfernt,(das musste nicht sein) was dazu führte, das sie nie wieder richtig auf die Beine gekommen ist--ihr Körper baut Kalzium nicht mehr allein auf.
dadurch hat sie keine Energie mehr gehabt und ist durchs Haus "geschlichen".
im Oktober 01 ist sie dann die Treppe runter gefallen,genau auf die linke Seite und hatte seit dem Stiche unter der linken Brust bis zur Mitte hin.und der linke Arm tat ihr ständig weh.
bis jan.02 wurde sie daraufhin mit schmerztabletten behandelt,dann tippte der Arzt auf Gallensteine.
sie wurde operiert,die Galle entfernt.
drei Tage später wurde sie auf die intensiv-Station verlegt,wegen Lungenentzündung mit Wasser (es wurde ihr über den Rücken durch einen Schlauch abgezogen,fast 1,5 Liter)sie wurde immer schwächer.ab und zu hat sie gebrochen.
nach 2 Wochen kam sie wieder auf normal Station,wir dachten, jetzt wird es wieder gut.....
sie wurde nochmal untersucht und dann auf einmal verlegt in ein spezielles Krankenhaus für Lungenkrankheiten.(Feb.02)
in der Klinik wurde ein Schatten auf der Lunge festgestellt.
eine Bronchoskopie wurde durchgeführt.
Ab dem Tag bricht meine Mutter alles wieder aus-sie hat in 3 Wochen 12kilo abgenommen.Sie wollte Klarheit und keine Lügen,deshalb haben die Ärzte ihr genau gesagt,das sie einen Tumor mit streuung hat.
Aber sie hat bis auf ganz wenige male,allen Lebensmut verloren,hat sehr starke Schmerzen.
Der Tumor sitzt in der Lunge und die Knochen sind sehr stark befallen.
sie können aber weder eine Chemo noch OP oder Bestrahlung machen.
sie kann nicht richtig essen(nur Suppen).Bekommt Morphium(angefangen bei 30,hochgesetzt auf 50 bis 60)liegt offt nur da.Kann nicht auf Toilette(ca alle 5 Tage mal)jetzt bekommt sie Morphium Pflaster auf den Rücken geklebt,und Spritzen gegen Schmerzen.(manchmal frage ich mich,ob sie versuchskaninchen spielt,oder ob die Ärzte wirklich nur nach einer Medizin für meine Mutter suchen,die ihr nicht auf den Magen schläg??)
Sie weint nicht,erzählt nicht,wie sie sich fühlt,wie es in ihr aussieht.ich denke,sie will uns schützen,nicht belasten.
ich bin total verzweifelt,versuche ihr Mut zu machen,das wir sie lieben und brauchen,aber das ganze ist wohl zu hart für sie.
vor 1,5 Jahren hat sie noch "Bäume ausgerissen"--jetzt sagen die Ärzte,sie kommt wohl nicht mal mehr nach Haus...Wie geht sowas???
ich möchte ihr so gern helfen,aber ich weiss schon nicht mehr wie...
Diese Schmerzen müssen so unmenschlich sein,das sie aufgibt.Ich hab sehr grosse Angst,das sie bald stirbt.

ich habe mich schon im Netz umgeschaut wegen einer Selbsthilfe Gruppe, zu der ich gehen könnte,aber bei uns (Harz) scheint es keine zu geben.
Ich habe sehr viele Berichte auf diesen Seiten gelesen und möchte allen Erkrankten und Angehörigen etwas Mut und Zuversicht aussprechen.

Danke fürs lesen und zuhören
Melissa