[sjarissa]

Liebe Diana,

ich habe etwas Probleme deine Frage zu begreifen, versuche es trotzdem.

Meines Erachtens kann man nicht zu 70% privatversichert sein. Ich bin selbst jahrelang rein privatversichert (DKV) gewesen und das geht nur zu 100%, allerdings kann man den Eigenanteil selbst bestimmen, d.h. man kann bestimmen wieviel man an Selbstbehalt hat ( dies vor allem um bei Innichtanspruchnahme der privaten Krankenkassenleistung Monatsbeiträge zurückerstattet zu bekommen). Das ist sehr verlockend wenn man jung und gesund ist und die Arztkosten sich auf ein Minimum belaufen.

Dies ist zu unterscheiden von einer Beihilfeversicherung, die ist in den meisten Fällen so ausgelegt das 70% der Rechnungen über die Beihilfe erstattet werden und die verbleibenden 30% sollten dann über eine private Versicherungsgesellschaft oder auch einer gesetzlichen Krankenkasse abgedeckt werden. Diese 30% Versicherung ist allerdings nicht verpflichtend sondern liegt im Ermessen des Versicherungsnehmers. So wie ich das lese, hat dein Vater oder deine Mutter aus finanziellen Gründen diese Versicherung nicht weiter fortgesetzt.

Wenn ihr jetzt diese 30% zusätzlich bei einer privaten Versicherung abdecken wollt ist eine Gesundheitsprüfung nötig, d.h. alle Erkrankungen die in den letzten Jahren diagnostiziert wurden müssen angegeben werden und ihr müßt auch die behandelnden Ärzte von der Schweigepflicht entbinden. Ich kann dir jetzt schon sagen daß keine private Versicherung dieses Risiko, deine an krebserkrankte Mutter zu versichern nehmen wird, es sei denn, das ihr auf eine Erstattung alle mit dieser und den vorherigen Erkrankungen zusammenhängenden Kosten verzichtet. Und dann seit ihr genauso weit wie bisher, nur habt ihr dann noch die monatlichen Versicherungsbeiträge zu zahlen.

Die gesetzlichen Krankenkassen nehmen normalerweise auch keine Versicherten auf wenn sie keine bestimmte Anzahl von Monaten in einem bestimmten Zeitraum schon in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert waren. Ich glaube, bin mir aber nicht sicher, das es zu 90% in den zurückliegenden 5 Jahren ist.

Ich fürchte das es ganz, ganz schwierig wird und ihr vielleicht über das Sozialamt eine Übernahme der Kosten erwägen solltet. Da werden allerdings wieder alle Vermögensverhältnisse, auch der Kinder, berücksichtigt. Vielleicht ist das noch eine Môglichkeit die ihr abklären solltet.

Das ist das was ich dazu sagen kann, leider. Ich würde dir lieber eine positivere Antwort geschickt haben.

Ganz viel Kraft und hoffentlich findet sich noch eine verträgliche Lösung, ich wünsche es euch so sehr.

Sjarissa