Thema: Trauer
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Alt 16.05.2004, 08:29
Gast
 
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Standard Trauer

Liebe Jutta,

das was Du sagst, entspricht in ganz vielen Dingen dem, was ich in den letzten 16 Monaten auch erlebt habe. Freundschaften, von denen ich dachte, sie würden mir helfen, mit dem Verlust meiner Eltern klarzukommen, brachen, weil die "Freunde" nicht mit dem Krebs und schon gar nicht mit dem Tod konfrontiert werden wollten. Von manchen Menschen war ich sehr enttäuscht, denn bei allem Verständnis meinerseits, erwartete ich von ihnen ein wenig Rücksicht und Toleranz.
Es sind aber in dieser Zeit auch Freundschaften dazu gekommen (sei es hier über den KK oder einfach mit Leuten, die das alles mittragen wollten). Diese Freundschaften sind enger als die vorherigen es je hätten sein können und ich habe gemerkt, daß sie da sind, wenn ich sie brauche.

Das mit dem "Auf die anderen zugehen", das stimmt schon, irgendwie. Wenn es auch nicht immer nur daran liegt, sondern meist an dem Gefühl der anderen, ihr Leben nicht mit Tod und Trauer belasten zu wollen. Ich finde es okay, daß sie es so sehen, denn ich würde wohl genauso handeln, wenn ich nicht bereits wüsste, wie tief die Löcher sind, in die man nach dem Krebs und nach dem Tod fallen kann.

Trauer hat keinen festgelegten Zeitrahmen, aber das mit dem Trauerjahr habe ich auch sehr, sehr oft gehört. Es ist einfach eine sehr schwierige, mit den ganzen Erinnerungen aber auch manchmal schöne Zeit, die wir alle hier mitmachen. Deshalb verstehen wir uns hier so gut und deshalb bin ich gerne bei Euch!!

Liebe Grüsse,
Sandra
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