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Alt 08.10.2014, 20:45
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Ovarialkarzinom mit Peritonealkarzinose und Omental cake

Liebe Sybille,

für die morgigen Abklärung/Diagnose der Wirbelsäulenproblematik wünsche ich Dir alles Gute. Fibrome an der WS? Davon hatte ich noch nie gehört. mein Söhnchen hat einige sehr sehr kleine an der Rückseite des Oberarms. Aber da stören sie halt auch nicht.
Meine Daumen sind für dich gedrückt. Eine OP an der WS - - das würde sich auch für mich risikoreich anhören und beunruhigen. Aber wenn es dauerhaft Beschwerden macht, muss man wohl etwas tun.

Der OP Bericht hört sich für mich eher nach "Standard" an. So sah es bei ganz schön vielen von uns aus. Figo 3c haben auch die allermeisten. Es ist das Stadium, in dem diese Tumore meist erst gefunden werden. Alles vor diesem Stadium sind in der Regel zufällige Befunde und irgendwelche Glückszufälle.
Klar ist ein Tumor, der sich das Bauchfell, das um jedes Organ gespannt ist, als Verbreitungsweg sucht, überall verwachsen. Das macht die OP ja so schwierig. Ich selbst bin übrigens 9 Stunden lang operiert worden und hatte dabei 1 mal Herzaussetzer/stillstand. Es gab ein rechtes "Schlachtefest" mit vielen Blutübertragungen Also auch das ist eine operativ zwar schwierige, aber doch auch Standardsituation.

Die Tatsache, dass alle Ärzte mal dabei waren während der OP, zeugt nicht davon, dass sie alle deiner Schwester helfen wollten oder es notwendig war, sondern davon, wie interessant diese OP für sie war. Und dass es sich um ein für dieses kleine KH sicher äußerst seltene OP-Situation war. Da werden alle gerufen, damit sie sich am lebenden Objekt "weiterbilden". Sorry mein Sarkasmus. ich entstamme einer Medizinerfamily.

Tracheotomie ist gut. Deine Schwester kann dadurch wieder oral ernährt werden. Und die spätere Entwöhnung von der Fremdbeatmung funktioniert i.d. Regel besser, weil keine Atemnotpanik ausgelöst wird. Außerdem ist es viiiieeel angenehmer für den Patienten. Weiß ich aus eigener Erfahrung. ich wurde lange Zeit nach einem schweren Unfall künstlich beatmet. naja, und mit etwas Glück kann sie mit einem Sprechaufsatz sogar sprechen. Bei mir hatte es nicht funktioniert, aber da hatte ich extremes Pech. Fand ich damals aber auch nicht relevant. hab eh kaum was mitbekommen.

Ohne jetzt irgendwas schön reden zu wollen, finde ich, dass Deine Schwester noch eine echte Chance hat. Der OP Bericht ist nicht ganz verheerend.
o.k. die OP ist sicherlich schlecht durchgeführt worden. Pleurametas sind auch mist und die massive Darmbeteiligung bringt grosse Risiken mit sich (Blutungen oder die Nähte halten nicht). Aber es ist nichts, wo man nicht noch Hoffnung haben könnte. Den belassenen Tumorrest (steht eigentlich irgendwo R < 1 ??)würde eine Chemo schaffen können.

Es ist ganz entscheidend, dass sie sich nun zügig erholt. Und schnell fit genug für eine Chemo wird. Damit der Tumor nicht nachwächst bevor die Chemo kommt. Aber das sollte eigentlich zu schaffen sein. Sie ist ein relativ junge Frau in hoffentlich guter Grundkonstitution.

So, ich werde es dir jetzt gleich tun und die Wannensaison eröffnen.

Sende Dir aufbauende Badeschaumgrüße
Du machst das super!!

Birgit
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