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Alt 06.06.2006, 22:27
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Nach OP Wasser in der Lunge

Liebe Uschi,

so, wie Du die Symptome Deines Mannes schilderst und das geplante Vorgehen der Ärzte, leidet Dein Mann vermutlich an einem Pleuraerguß. Was die Ärzte machen, nennt man Pleurodese. Dabei wird in der Tat das Wasser entfernt und die Lunge mit dem Rippenfell "verklebt". Dies soll verhindern, daß ständig neues Wasser nachläuft, was bei den Betroffenen quälende Atemnot und auch Husten verursacht. Dieser Eingriff ist im allgemeinen nicht gefährlich und zuallermeist erfolgreich (bei einer sog. Talkum-Pleurodes bis zu 100%). Dein Mann wird danach höchstwahrscheinlich weniger Luftprobleme haben. Allerdings könnte es sein, daß die Zeit nach dem Eingriff sehr schmerzhaft werden wird.

Wie die Chancen sind, ist natürlich von außen überhaupt nicht zu beurteilen (da werden sich auch die Ärzte hüten). Ich verrate Dir jedoch bestimmt nichts Neues, wenn ich Dir mitteile, daß die Aussichten bei Lungenkrebs insgesamt nicht gut sind. In Eurem Fall wäre es schlecht, wenn sich der vergrößerte Lymphknoten als Metastase entpuppt. Dies würde bedeuten, daß trotz Chemo/Bestrahlung der Krebs weiter wächst. Weiterhin: ist der Erguß auf bösartige ("maligne") Zellen untersucht worden?

Auch, wenn die Aussichten insgesamt bescheiden sind, so sollte man doch die Hoffnung und den Kampf nicht aufgeben. Wie sich so eine Krankheit entwickelt, weiß kein Mensch. Als Angehöriger steht man oft ratlos neben dem Betroffenen, ist selbst unsicher und weiß nicht, wie man helfen soll. Vermutlich bleibt uns da nur die Rolle, einfach durch unsere Anwesenheit für Unterstützung zu sorgen und dem Kranken das Gefühl zu geben, daß er niemals allein ist.

Ich drücke Euch die Daumen, daß der Erguß nicht "malign" ist, daß der Lymphknoten nicht weiterwächst und daß Dein Mann den Krebs besiegt.

Michael
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