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Alt 29.11.2006, 10:37
Benutzerbild von Tamara1965
Tamara1965 Tamara1965 ist offline
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Beitrag AW: Läßt die Angst mal nach??

Liebe Katrin,

alles gute bei deinem Weg, viel Kraft und Geduld.

Auch mich überweltigt die angst, immer wieder.

Ich begleite seit 13 jahren meine beste Freundin die einen... Hirntumor hat. Die 1. OP war sehr gut, alles entfernt keine Chomo keine Schmerzen, und wir alle hatte kein wirkiches Verständnis. Es ist doch alles gut gelaufen, warum sitzt sie so träge rum bekommt nichts mehr geregelt und ist in diese tiefe loch gefallen. Sie wollte keine Therapie machen. Wir haben es alle nicht wirklich verstanden. Sie war so alein. Es sollte alles i.o. sein. Weg und erledigt. nach 12 jahren Kinderwunsch bekam sie endlich wieder ein Baby sie war so glücklich. _Er war 7 Monate alt, da hatte sie wieder Krampanfälle, sofort OP und keine Gute Diagnose. Es wird immer wieder kommen, sie hatte ihr ein Stücj Gehirn wegnehmen müssen und sie musste von vorne anfangen. Konnte nur noch Englich. Es war sehr schlimm. Ich habe sie intensiv begleitet und mich auch um die Familie gekümmert. Aber wirklich verstehen, das kann man nicht, obwohl sie sagt das ich die einzige war und bin die sie wirklich unterstüzt hat in der ganzen zeit. ich habe ihr zugehört. Nicht ihre Sätze vervollständigt ( die haben wirklich lange gedauert) habe mit ihr Satzzusammenstellung geübt wenn sie mit jemanden anderes was besprechen wollte. Sie weiß das ihr Leben jeden Tag vorbei sein kann. Sie lebte nur noch in der angst und diese angst lies sie nicht mehr leben. Sie bat mich mit ihr ihre Sachen zu erledigen, die sie noch schaffen wollte bevor sie Stirbt. Was wir auch taten. Es tat ihr gut über das Sterben reden zu können. Ich erledigte viele Sachen mit ihr, las alle Bücher die man ihr gab, die sie unbedingt lesen müsste!! Was sie aber nicht mehr konnte. Soetwas will man niemanden sagen, also habe ich die Bücher gelesen ihr erzählt was drin stand so das sie sagen konnte ja ein schönes Buch, die Stelle.... war sehr gut. Sie kann nicht damit umgehen es nicht mehr zu können. Sie war so in ihrer Angst gefangen, das sie viele Sachen nicht konnte, auf jeder Feier brach sie in Tränen aus weil sie die nächste wohl nicht mehr erlebt. Es waren viele grausige situationen. Ich führ mit ihr 6 Stunden mit dem Zug um Mesiologische Untersuchungen bei ihr durchführen zu lassen, was ihr sehr gut tat. Körperlich. Dann hörte ich von einem sehr guten Reekie -Meister in unserer nähe. Ich erzählte ihr ganz vorsichtig davon, da sie soetwas eigentlich ablehnt. Wir fuhren hin, es ist wirklich wahnsinn, er kann sie nicht heilen aber er hat ihr ihr Leben zurück gegenben inden der ihr die Angst genommen hat. Sie kann alein lesen, sprechen und fröhlich sein. Wir fahren seit 2 Jahren einmal wöchentlich hin damit er ihr die Hand auflegen kann, sie kann mit den Epeletischen anfällen super gut umgehen, auch das es wieder wächst ist nicht der Weltuntergang z.Zt. bekommt sie Chemo es ist o.K. für Sie. Einfach toll.man kann wirklich sagen er hat ihr ihr Leben zurückgegeben. Die angst hat sie nichtmehr daran teilnehmen lassen. sie ist wieder Sie. Dies alles habe ich sehr intensiv mitdurchlebt. Und trozdem als im September mein hautarzt zu mir sagte sie haben hautkrebs ist die angst so mit mir duchgegangen, und tut es immer noch. Jetzt weiß ich das man als nicht betroffener immer da sein kann sich sehr bemüht, aber man kann es nicht nachvoll ziehen. Jetzt weiß ich was es bedeutet wenn man an nichts anderes mehr denken kann, das die Gedanken einen immer wieder überrollen, auch wenn man sich sehr bemüht. Ich weiß aus erfahrung, das ich nicht möchte, das die angst mein Leben bestimmt. Als nicht betroffener, kan man sich vorstellen und hineinfühen wie es wohl ist. Aber das geht einfach nicht wirklich, leider musste ich die erfahrung jetzt machen. als ich eure Beiträge gelen habe rief mich meine Freundin an ob ich heute vorbeikommen könnte. Ihr Stimme war nicht ihre, das ist schrecklich. Für mich konnte ich vorher besser damit umgehen weil ich doch mehr abstand hatte, wenn ich auch emotional sehr verbunden war. jetzt muss ich die angst selber beweltigen und auch das gefühl der hilflosigkeit, es ist jetzt alles anders. Das Forum hat mir sehr geholfen wieder ordnung in meine Gedanken und Gefühle zu bringen. ich werde heute mit einem anderen Gefühl zu meiner Freundin fahren, als ich es noch vor einem halben Jahr gemacht habe, jetzt sind wir noch mehr verbunden. Ich finde es sehr gut mit betroffenen zu schreiben.

Gruß Tamara
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