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Alt 25.04.2013, 22:07
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Kampfküken kämpft weiter

Hallo ins Kampfkükennest!

@Hilde: Umhimmelsgottswillen! Was hat sich dieser "Psychologe" wohl gedacht? Auch ich bin eine Freundin von klaren Worten, aber SO ETWAS muss nicht sein! Ist der gute Mann Hellseher oder was? Seriöse Ärzte/Ärztinnen geben keine solchen Prognosen ab - so meine Erfahrung. Sie wissen nämlich, dass Menschen keine Maschinen sind und Krebs eine komplexe Krankheit, so dass man nicht mit Bestimmtheit sagen kann, wie lange jemand noch lebt. Und gerade als Psychologe sollte ihm der Begriff "selbsterfüllende Prophezeihung" geläufig sein. Also: Ich schliesse mich meinen Vorschreiber/innen an: Streiche das, was der Typ gesagt hat, möglichst schnell wieder aus deinem Kopf! Ich weiss, das ist schwierig, aber versuch es mal. Und wenn ich an deiner Stelle wäre, dann hätte der Typ mich zum letzten Mal gesehen!
Natürlich ist es in einer palliativen Situation sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, was man an Behandlungen über sich ergehen lassen möchte. Abzuwägen zwischen "Nutzen" (z. B. Lebensverlängerung) und "Kosten" (z.B. Einbussen in der Lebensqualität). Aber das kann man auch auf einfühlsamere Art thematisieren, denke ich.
Erhaltungstherapie verstehe ich so, dass der Zustand möglichst erhalten werden soll (z.B. Tumor soll nicht weiter wachsen). Wie Birgit schon schrieb, kann man - auch wenn man nicht mehr geheilt werden kann - noch lange leben. Man ist zwar krank, chronisch krank, aber man kippt nicht gleich tot um. Und selbst wenn einem vielleicht nicht mehr viel Lebenszeit bleiben sollte, dann sollte man die doch möglichst noch geniessen können und nicht von solchen unsensiblen Leuten zum Wahnsinn getrieben werden. Just my 2 cents! Ich umarme dich und wünsche dir ganz viel Lebensmut!

@Birgit: Danke! Bin schon gespannt auf deine Mail!

@alle, die mich angesprochen haben: Herzlichen Dank für eure Anteilnahme. Da die Schmerzen letzte Nacht stärker wurden und ich kaum ein Auge zutun konnte, meldete ich mich heute bei meinem Onkologen. Er meinte, ich solle eine Ultraschalluntersuchung machen lassen. In Absprache mit der Hausärztin, die mich auch anmeldete, ging ich dafür ins örtliche KH. Dort wurde ich von oben bis unten durchgecheckt (Blutuntersuchung, EKG, Röntgen, Ultraschall, ...). Man fand aber nichts Ungewöhnliches. Kein Aszites, kein Darmverschluss, nur ein ganz leichter Nierenstau, der aber angesichts der guten Blutwerte nichts Besorgniserregendes sei, eine an einer Stelle leicht verdickte Darmwand, was bei der Darmspiegelung am Montag aber eh noch genauer angeguckt wird ... Schlussendlich meinten sie es sei vielleicht der Tumor oder die angeschwollenen Lymphknoten ringsum, die den Schmerz auslösen. Also nichts Neues/Ungewöhnliches! Uff! Meine Erleichterung wurde noch grösser, als sie sagten, der Tumor sei immer noch gleich gross, wie auf dem CT. Er ist also nicht gewachsen. (Was ich u.a. befürchtet hatte.) Es tut zwar immer noch weh, aber so lässt sich der Schmerz wesentlich besser aushalten. Und er lässt auch langsam etwas nach, das 2. Schmerzpflaster wirkt langsam.
Bei der Lymphdrainage war ich auch. Der Therapeut staunte über die Dicke meines Beins und meinte, das sei aber höchste Zeit. Er sagte, das müsse man sehr schnell und intensiv behandeln und gab mir den nächsten Termin gleich morgen. Die Behandlung war zwar schmerzhaft, aber sie war trotzdem sehr wohl tuend. Das Bein wurde heute nicht so dick wie in der letzten Zeit und fühlt sich viel besser an. Ich bin sehr froh darum.

So, nun wünsche ich euch allen eine erholsame Nacht und möglichst wenig Sorgen und Schmerzen!
Arsinoe
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