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Alt 29.09.2015, 23:11
marple marple ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs bei meiner Mutter

Hallo Maexle,

ein solcher Befund ist ein großer Schock auch für Euch als Angehörige und wenn man mit dem Thema noch nicht befasst war, auch braucht man jede erdenkliche Information.
Sehr viel ist ja noch nicht bekannt, wohl aber ist sicher, dass der entfernte Lymphknoten histologisch positiv war. Bei der Bronchoskopie wird häufiger nichts gefunden,weil das optische Instrument in den sich verengenden Bronchiolen nicht unbegrenzt weiterkommt. Die Untersuchung gehört trotzdem zum diagnostischen Standard. Üblicherweise sucht man dann noch mittels MRT im Kopf nach Metastasen. Weiter sind Nieren, Nebennieren und Leber wichtig. Da solltet Ihr auch gezielt fragen, ob diese Organe frei bzw.untersucht worden sind.
Sehr sicheres Verfahren ist in diesem Zusammenhang das sog. PET-CT, bei dem die Stoffwechselaktivität von Krebsgewebe dargestellt wird. Krebszellen sind sehr aktiv und "leuchten" regelrecht, weil sie sich mit dem radioaktiv markierten Zucker, der in die Blutbahn gebracht wird, darin stark anreichern. Da auch entzündetes Gewebe stärker stoffwechselt, können auch solche Bezirke leuchten. Ich selbst habe zum Ausschluss einer Infektion vorher ein Antibiotikum bekommen, um Letzteres auszuschließen. Da das PET-CT nicht immer von allen Kassen(privat und gesetzlich) übernommen wird, bedarf es der Genehmigung bzw. der Kostenzusage!!!
Wenn ein Tumor nicht operativ beseitigt werden kann, bleiben Chemo und ggf. Bestrahlungen Mittel der Wahl.Ihr könntet nachfragen, ob es "zielgerichtete" Medikamente gibt und ob der entfernte Lymphknoten auf genetische Veränderungen untersucht wurde. Üblicherweise gibt es klein- oder nicht kleinzellige Adenokarzinome, zusätzliche gibt es eine Klassifizierung nach dem Stadium.
Deine Beschreibung interpretiere ich mal so:
T2 :Tumorgröße um 4 cm
M0 : keine Metastasen,
mindestens L1 : 1 befallener Lymphknoten,
G2 : Gradingfaktor 2, Differenzierung des Tumorgewebes(G1-G4)
Ich hoffe und glaube in Eurem Sinne, dass da therapeutisch doch Einiges geht. Es gibt viele Erkrankte, die mit zielgerichteter Therapie, Chemo, Strahlen viele gute Jahre haben und hatten. Zudem wird gerade in den letzten Jahren eine Menge geforscht, man kann hoffen, dass wir auch davon profitieren.
Ich selbst lebe jetzt bald 4 Jahre mit der Diagnose und hoffe wie alle anderen, dass es mir weiterhin so gut geht, wie zur Zeit.
Ich drücke Euch die Daumen!!!
LG marple
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