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Alt 21.11.2004, 17:01
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Standard Äußere Einflüsse entscheidender Risikofaktor!

Quelle: Bericht aus aerztlichepraxis.de

Finnische Studie
Umweltfaktoren lassen Hodenkrebs-Rate steigen
Genetische Prädispositionen spielen bei Hodenkrebs eine untergeordnete Rolle. Nach Ansicht schwedischer Wissenschaftler stellen bestimmte äußere Einflüsse den entscheidenden Risikofaktor für Hodenkrebs dar.

15.09.03 - Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erkranken jährlich etwa 2900 Männer neu an Hodenkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 35 Jahren. Betrachtet man alle Krebserkrankungen, von denen Männer betroffen werden, so ist Hodenkrebs zwar mit einem Anteil von einem Prozent eher selten. In der Altersgruppe der höchsten sexuellen Aktivität jedoch, also bei den 20- bis 40-Jährigen, stehen testikuläre Keimzellentumoren mit rund 30 Prozent an erster Stelle der Krebsleiden. Seit Mitte der 1970er-Jahre steigt die Zahl der Fälle aus bisher unerklärlichen Gründen kontinuierlich an.

Ein Wissenschaftler-Team vom Karolinska-Institut in Stockholm vermutet, dass die Weichen für das Leiden bereits früh gestellt werden (JNCI 95 [2003] 1238-1240). ,,Obwohl in etlichen Ländern die Zahl an Hodenkrebserkrankungen auf bis dato unerklärliche Weise innerhalb von 50 Jahren gestiegen ist, fiel auf, dass das Leiden bevorzugt in bestimmten Regionen vorkommt", betont Anders Ekbom, Leiter der Studie. So werden laut Aussagen des Mediziners schwedische Männer nahezu doppelt so häufig von dieser Krebsart befallen wie ihre finnischen oder dänischen Nachbarn.

Um dieser Tatsache auf den Grund zu gehen, hatte das Wissenschaftler-Team 93172 finnische Männer untersucht, die in den Jahren zwischen 1969 und 1996 nach Schweden gezogen waren. Dabei kam heraus, dass die Gefahr für Hodenkrebs bei den finnischen Immigranten niedriger war als diejenige der schwedischen Bevölkerung – unabhängig davon, wie alt die Finnen waren oder wie lange ihr Aufenthalt dauerte.

Somit liege es nahe, so die Experten, dass nicht ausschließlich genetische Prädispositionen Hodentumoren bedingen. Vielmehr könne es daran liegen, dass Schweden gerade in ihrer Jugend – womöglich bereits vor ihrer Geburt – für bestimmte äußere Einflüsse anfällig sind, die den Grundstein für das erhöhte Krebsrisiko setzen.
Um welche Umweltfaktoren es sich hierbei im Speziellen handeln könnte, ist Aussagen der Forscher zufolge allerdings noch unklar.
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