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Alt 12.05.2014, 08:19
Gänseblümchen_86 Gänseblümchen_86 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs. Chemo abgebrochen. Alles so endgültig

Hallo Sabrina,

ich denke du kannst den Arzt fragen, aber so wirklich sagen kann dir keiner wie "schnell" oder wie "langsam" es geht.
Bei meinem Papa war es beides irgendwie. Seit Weihnachten ist er deutlich schwächer geworden und dünner. Aber er hat es verharmlost und runtergespielt. Er sagte immer, ich brauche halt viel länger als ihr, aber es geht. Die Geschichte kennst du ja. Als dann der Punkt kam, an dem er es nicht mehr verdrängen konnte, ging es im Endeffekt doch ganz schnell. Donnerstags hat er uns das erste Mal zu sich kommen lassen in das Haus, Samstag wollte ER ins KH, was noch am Donnerstag absolut ein rotes Tuch war und am Sonntag durfte er gehen. Im Endeffekt war es so ok. Er war kein Mann, der sich pflegen lassen wollte (meiner Meinung nach hätte er sich etwas helfen lassen dürfen, wollte er aber eben nicht) und so musste er es auch nicht mehr. Er ist aber gewaschen udn in einem sauberen Bett auf "seiner" Station in einem schönen hellen Zimmer an einem schönen hellen Tag von uns gegangen. Es war gut so und es sollte für ihn genau so sein. Dein Papa wird es wahrscheinlich vor euch merken. Aber wie genau es nun verlaufen mag und ob er mehr oder weniger Zeit braucht, dass wird man nur sehen, wenn es soweit ist. Dass er sich nicht quälen muss, dafür hast du schon mal den ersten Schritt mit dem palliativen Dienst schon gemacht und deine Mama und du, ihr seid sehr engagiert. Also lass, so doof es klingen mag, es einfach auf euch zukommen. Spekulieren hilft da leider nichts....
Ich denke auch, es hängt vom Willen, Zustand und der inneren Einstellung desjenigen ab, wann er auch bereit ist zu gehen und wie viel er wirklich mitmachen möchte.
Ich kann deine Gedanken aber dennoch sehr gut nachvollziehen, auch ich habe versucht mich mit den Details im EInzelnen vorher zu beschäftigen, viel im Internet recherchiert und wollte es am liebsten ganz genau wissen. Im Nachinein, ist es halt genauso gekommen, wie es "ideal" war und ich war obwohl ich 2 Jahre Zeit hatte mich darauf einzustellen, plötzlich ungemein von dem Ereignis überrascht...
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen, wenn auch nicht wirklich, aber in manchen Dingen ist das halt sehr schwer, ich verstehe dich, weil es mir genau so ging, aber ich sehe eben auch die Perspektive "danach"
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