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Alt 19.09.2007, 12:42
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Ende in Sicht?

Liebe Leaone,

sorry, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, mir geht es in den letzten Tagen nicht gut. Ich bin auch nicht die wirkliche Expertin, bin aber derzeit in der Situation, dass ich den ersten Rückfall nach OP (anfang des Jahres) habe und mich daher auch schlau gemacht habe, welche Chemos man da geben könnte.

Erst mal finde ich 5 Jahre bei den ganzen Chemos schon ne ganz dolle Zeit, der ich meinen Respekt zollen möchte. Ganz ernsthaft. Wie hast du das hinbekommen, das alles so gut wegzustecken? Vielleicht hat es ja doch ein bisschen was gebracht? Wie hast du es verkraftet? Hast du irgendwelche Tipps?

Was mich ein bisschen wundert ist, dass du trotz des eher frühen Rückfalls immer wieder Carboplatin bekommen hast. Oft gelten Tumore mit frühem Rückfall als platinresistent (so hat man mir das zumindest erzählt). Wenn das so wäre, würde Carboplatin nichts mehr bringen. Ich will dich jetzt auf keinen Fall frustrieren, aber nach dem, was ich mir angelesen und erfragt habe, erscheint es mir wichtig, das zu verstehen.

Es gibt, nachdem was mir erzählt worden ist, zwei "Standard-Chemos" für den Fall, dass der "Goldstandard" Carboplatin/Taxol nicht gut anschlägt (Rückfall < 2 Jahre, wobei ich da nie weiss, ob seit dem Ende der Chemo gezählt wird, oder seit dem Zeitpunkt der Diagnose, aber in unseren Fällen ist es auch egal...). Das eine ist Caelyx in Monotherapie (das hattest du zusammen mit Carboplat, sollte m.E. aber nicht so den grundsätzlichen Unterschied machen) und das andere ist Topotecan in Monotherapie.

Mir wurde jetzt noch eine Kombinationstherapie mit Gemzitabine und Treosulfan empfohlen, von der ich zumindest im Fall einer Patientin, der es vor der Therapie nicht gut ging, weiss, dass sich ihre Situation bei passablen Allgemeinbefinden stabilisiert hat.

Das sind also Versuche, die du noch mit Deinem Onkologen ansprechen könntest.

Das Thema Immuntherapie hab ich auch ein bisschen recherchiert. Die Wissenschaft sagt, dass es nachweisbare Erfolge im Kontext Immuntherapie mit dentrischen Zellen nur beim Malignen Melanom und beim Nierenzellkrebs gibt. Daher wird es kaum bei Ov-Ca empfohlen, ist aber noch in der Diskussion. Kassen zahlen dass auch nicht unbedingt. Ein Behandlungszyklus könnte so um die 15000 EUR kosten. Solche Anbieter findest du in dem schon zitierten Thread, zu denen kann ich allerdings überhaupt nichts sagen.

Soweit ich weiss, beschäftigen sich die Unis in Tübingen und Mainz mit dem Thema Immuntherapie und Ov-Ca, d.h. man müsste sich da durchfragen, die Ansprechpartner und was die wirklich machen, hab ich noch nicht ausfindig gemacht.

Es gibt noch andere Ansätze, die unter Immuntherapie laufen, aber damit kenn ich mich nicht gut aus.

Es gibt noch die Behandlung mit Avastin, das ist ein Mittel, dass die Bildung von Blutgefäßen in Tumoren verhindern soll. Allerdings hat das bei einer Studie bei Ov-Ca Patientinnen in einigen Fällen zur Darmperforation geführt. Wenn bei dir da irgendeine Neigung besteht, solltest du damit also vorsichtig sein. Die Tumore sitzen ja bei unserer Krebsart meist auf dem Darm, das ist dann nicht ganz ohne.

so, das ist jetzt alles nicht wirklich viel, aber vielleicht sind doch noch ein paar Ansätze dabei? Würde mich freuen.
Mona
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