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Alt 01.11.2013, 14:43
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Chilipeperli Chilipeperli ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Lieber Chris

Danke für deine lieben Worte.

Ich kann etwas mit dir fühlen obwohl mein Weg und meine Prognosen sicher ganz aussehen als deine.
Trotzdem kenne ich das Gefühl der tiefsten Depression und weiss dass das Gefühl: "SHIT" ist.
Bei einer Depri ist es so, dass die Prognosen auf vollständige Heilung gut sind. Ich auf alle Fälle habe es geschafft und habe den Weg hinaus gefunden.
Wenn man mich allerdings fragen würde, welche Krankheit (Depression, Krebs) ich als schlimmer empfunden habe, dann kann ich ganz klar sagen: Depression!
Trotzdem sehe ich an meinem eigenen Beispiel sehr schön, dass es möglich ist Wege aus der Krankheit zu finden. Ich habe es sogar geschafft meine angefangene Ausbildung neben der Diagnose Krebs im selben Jahrgang in dem ich angefangen habe abzuschliessen! Naja das war aber auch nur möglich, weil ich eine gute Schülerin war.

Heiiii und nimm die Aufmunterungen an. Das hast du mehr als verdient, weil deine Situation wirklich "SHIT" ist und das muss man nicht schön reden. Wirklich NICHT. Ich glaube, dass dir alle hier Recht geben würden. Und wenn du dir vorstellst, ein Pat. von dir würde dir sagen, dass Krebs doch eine grauenhafte Erkrankung ist, dann würdest du ihm doch auch Recht geben und ihn aufmuntern. Oder liege ich falsch?
Du darfst auch zeigen, dass es dir schlecht geht! Kurios es tönen mag, es löst Spannung, weil man sich selbst sein kann.
Wenn man versucht sich zu verstellen, braucht das enorm viel Kraft. Ich habe das lange selbst praktiziert, aber dann gemerkt, dass das Labyrinth nur grösser wird als umgekehrt.
Und wiederum, ist es wichtig differenzieren zu können, wo man zeigt wie es einem wirklich geht!
Mein Beispiel dazu ist: Auf der Radio - Onko hatte ich einen Arzt. Er war grundsätzlich ganz ein lieber aber er konnte sich meiner Situation gegenüber nicht abgrenzen. Er tat sich sehr schwer und er tat mir leid, dass es ihm wegen mir nicht gut ging und fühlte mich verantwortlich ihm gegenüber. Aber ich konnte ja auch nichts dafür, dass ich auf der Radio - Onko landete und ich erwartete von ihm eigentlich das Gegenteil: Das er sich abgrenzen konnte, gerade weil ich ihm zeigen wollte, wie es mir ging, was ich ansonsten bei ganz wenigen Menschen machte. Und mir fiel es leichter professionellen Menschen zu zeigen wie es mir ging, da es ja ihr Alltag ist und sie mit so einer Diagnose Krebs nicht gleich den Weltuntergang sehen. Verstehst du was ich meine?

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass du einen positiven Umgang mit deiner Erkrankung finden wirst. Ich möchte nicht beschönigen, dass es ein leichter Weg sein wird, aber wenn man möchte, kann es möglich sein und ich lese zwischen deinen Zeilen obwohl sie oft sehr negativ tönen trotzdem das Positive hinaus. Also... nur weiter so!

Alles Liebe und viel Kraft
Chili
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Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
http://chili-fight.blogspot.com/

Geändert von Chilipeperli (01.11.2013 um 14:47 Uhr) Grund: Wort vergessen
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