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Alt 15.08.2007, 19:48
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Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Brustaufbau durch Po - Fettgewebe: wer hat Erfahrung?

Hallo Monja,

allzu neu ist die Methode (S-GAP-Flap) nicht; ich habe sie bereits in den Jahren 2003/2004 machen lassen (war beidseitig betroffen). Im Gegensatz zum Lat. dorsi wird eben kein Muskelgewebe entfernt, genauso wie beim Diep-Flap (Bauch). Da die OP mikrochirurgisch gemacht wird, besteht eine etwas erhöhte Gefahr, dass die wiederangeschlossenen Blutgefäße nicht durchbluten. 10 % habe ich mal gehört (Nekrose). Die OP ist sehr aufwändig, dauert bis zu 8 Stunden. Ich kenne einige (wenige) Frauen, die zufrieden sind. Dennoch ist natürlich der Diep zu bevorzugen, denn die Seiten in der Po-Gegend sind natürlich nicht mehr gleichmäßig, wenn du nur einseitig betroffen bist. Die einen Ärzte nehmen Gewebe direkt von der "Po-Backe", andere bevorzugen eher das Fettgewebe halb oberhalb dieser Stelle, je nachdem, wo das Fett zu finden ist. Die Narben sind in der Regel immer so knapp 30 cm lang. Über postoperative Unannehmlichkeiten schreibe ich hier jetzt nichts, die gehen in der Regel vorbei.

Da ich immer Narbenprobleme habe, sind diese auch nicht an mir nach diesem Eingriff vorbeigegangen. Ich habe eine Spannungsgefühl und ein Brennen, was eigentlich "nie" vorgekommen ist lt. Arzt. Das Sitzen auf dem Stuhl oder auf einer sehr weichen Unterlage ist eher weniger das Problem. Grundsätzlich kann ich die Narben nicht belasten, etwa seitlich auf einer Pobacke auf dem Teppich sitzen. Abrollen bei gymnastischer Übung, unmöglich. Man glaubt gar nicht, wie sehr gerade diese Stellen im Alltag wie selbstverständlich funktioniert haben, als da noch Fettgewebe war. Außerdem habe ich dadurch einen sehr flachen Po, also muss man auch modisch vertuschen.

Sicher wirst du wissen wollen, wie das eigentliche Ergebnis war: Die linke Brust war ok, aber nicht optimal, die rechte Brust viel kleiner; es hat sich eine Verhärtung gebildet und eine kleine - wie oben beschrieben - Nekrose. Mein Arzt hat das zudem nicht bedauert, sondern mich nach meinem zaghaften Einwand, dass ich nicht zufrieden bin, angepflaumt in Richtung undankbar usw. Wer mich kennt, weiß, dass ich zunächst nur ganz zurückhaltend bin und eigentliche nur ein kleines Bedauern hören wollte, denn ich war mir sicher, dass er dieses Ergebnis nicht absichtlich herbeigeführt hatte. Aber er konnte leider nicht kooperieren und mittlerweile weiß ich, dass ich nicht die Einzige bin, die seinen Narzissmus berührte und durch ihn fertig gemacht wurde. Wenn du willst, schreibe ich dir per PN den Namen dieses Arztes. Er bewegt sich in der Weltöffentlichkeit als Gott in Weiß und ich würde ihn dir schon aus menschlichen Gründen nicht empfehlen.

Würde ich diesen Eingriff noch einmal machen? Nein. Ich habe Lebenszeit verloren. 6 Jahre nach meiner Erstdiagnose habe ich mich mit einer inoperativen Fernmetastasierung konfrontieren müssen. Eine verkorkste Brust und irritierende Narbenbereiche hätte ich mir heute nicht noch einmal ohne Not fabrizieren lassen.

Liebe Grüße

Karin
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