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Alt 26.06.2010, 09:57
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Schmerzen nach radikaler Lymphknotenentfernung

Hallo Roxie,

willkommen in unserem Kreis.
Mir wurden 2003 nach einem MM Clark Level 3 - 0,8 mm am rechten Fuß, 2 Zeh auch die 3 Wächterlymphknoten entfernt. Leider war auch bei mir ein Wächterlymphknoten befallen und hatte daher auch eine komplette Lymphknotendissektion der rechten Leiste. Auch bei mir war der Heilungsprozess eine lange Angelegenheit- da auch nach 6 Wochen noch immer Lymphflüssigkeit austrat -und die Wunde sehr schlecht heilte. Die OP war Anfang Juli und mit dem Interferon 3 x 3 Mio. E konnte ich daher erst Mitte September anfangen nach Abschluß des Heilungsprozesses. Das sekundäre Lymphödem trat bei mir postoperativ auf. Anfangs ging ich 3 x wöchentlich zur Lymphdrainage und bekam auch einen maßgefertigten Kompressionsstrumpf Klasse III.
Leider blieb trotzdem das Lymphödem. Leider hatte ich 2 1/2 Jahre später wieder ein MM gleicher Größe am Rücken und es wurden wieder die Wächterlymphknoten in der linken Achsel entfernt, die auch alle befallen waren. Man bot mir wieder eine komplette Dissektion der linken Achsel an, die ich aber ablehnte. Nach einem Ganzkörper-MRT wurde dann festgestellt, alle Lymphknoten in meinem Körper waren befallen. Daher begann ich dann mit einer Chemo mit Dacarbazin.
Lymphdrainagen werden bei Melanom sehr kontrovers disskutiert, da man annimmt das Mikrometastasen- die eventuell noch im Körper sind- so schneller verteilt werden. Bei mir trat es tatsächlich ein. Daher würde ich wirklich nur noch Lymphdrainagen nach der OP empfehlen aber keinesfalls dauerhaft. Meine Uni- Dermatologen waren sehr verwundert, dass ich so lange Lymphdrainagen machte, sie hätten sie keineswegs empfohlen.
Das Rezept bekam ich immer vom Allgemeinmediziner.

Jetzt nach 7 Jahren ist mein Lymphödem noch immer vorhanden, trage daher ständig Kompressionsstrümpfe beidseits - da nach einem befallenen LK in der linken Leiste 6 cm - dieser auch entnommen wurde und dort ebenfalls ein Lymphödem blieb. Man gewöhnt sich an Kompressionsstrümpfe im Sommer.

Ananas und Papaya nach Möglichkeit 3 - 4 x die Woche essen -dadurch wird die Lymphflüssigkeit auch schneller abgebaut. Selen ist auch sehr hilfreich.
Wer es sich finanziell leisten kann -dem empfehle ich auch Wobenzym.

Beine hochlagern ist nicht so gut, besser ist jeden Tag etwas Nordic-Walking.

Alles erdenklich Gute für dich
-babs_Tirol-
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"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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