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Alt 29.10.2004, 09:31
Gast
 
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Standard Mein Sohn ist tot

Liebe Carmen
Mein Sohn Mario hatte ein Non Hodkin großzelliges B Zell Lymphom Stadium 2,5 er bekam 4 Hochdosis Chemo und 36 Bestrahlungen,es sah alles gut aus nur bemerkte keiner das nach der Strahlentherapie der Krebs explositionsartig wieder ausgebrochen ist
es hieß immer das sind Nebenwirkungen der Strahlentherapie.Auf seiner Beerdigung habe ich die Menschen die da waren gar nicht wahrgenommen und wenn mein Sohn nicht neben mir gewesen wäre weiß ich nicht was passiert wäre,ich bekam plötzlich einen Schock ich konnte meinen Körper nicht mehr ruhig halten es wurde laut seine Musik gespielt und ich dachte immer nur er muss doch aufstehn.Es interesiert mich wenig was andere sagen oder denken auch haben sich viele langjärige Freunde zurückgezogen das hat Mario besonders weh getan heute sehe ich solche Menschen gar nicht mehr und wenn mir jemand auch nur annähernd sagen würde ich hätte zuwenig geweint oder getrauert dann könnte ich für nichts garantieren,unser Trauer sitzt so tief sie hört niemals auf bis der letzte Vorhang auch für uns fällt.Ich gehe jeden Tag zum Friedhof und sein Bruder auch er hat für seinen Bruder ein eigenes Denkmal erstellt was dann auch so hergestellt wurde mit einem sehr schönen Foto in der Mitte wenn wir davor stehn lächelt er uns an. Auch er war nicht bereit zu gehn er fragte mich noch drei Wochen vorher welche Papiere man braucht um zu Heiraten er war fünf Jahre mit seiner Freundin zusammen,nimm die Kinder mit ans Grab lass sie mit dem Bruder reden wenn du es auch machst fällt es ihnen leichter sie können ihm auch was basteln oder malen Kerzen bekleben und was darauf schreiben und ihr legt es aufs Grab es ist sicher das die beiden auch ihre Zeit brauchen so wie wir auch, deshalb denke ich brauchen sie im Moment keine professionelle Hilfe das wichtigste was sie brauchen ist die Familie und das über alles geredet wird auch zusammen geweint wird das mache ich auch mit meinem Sohn wenn es besonders schlimm ist.
Ich denke auch das sie uns die Kraft geben weiter zumachen.Wir leben auch für unsere verstorbenen Kinder.
Gruss Roswitha
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