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Alt 14.07.2010, 11:01
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Mariesol,
ich kenne Gabi-Diana zwar nicht persönlich, aber eben von hier doch ganz gut und kann deswegen Deiner Aussage über sie voll zustimmen. Ich schätze übrigens besonders an ihr, dass sie ihre Meinung auch dann schreibt, wenn sie eben nicht dem Allgemein-Klischee entspricht. Leider gibt es Menschen, die nicht damit umgehen können, dass Menschen verschiedene Meinungen haben. So kann ich mich erinnern, dass sie schon öfters angegangen wurde, nur weil sie ihre Sicht der Dinge geschrieben hat. Wohlgemerkt hat sie ihre Meinung in einem sehr höflichen, auf keinen Fall beleidigenden Ton verfasst. Was sie als Rückposting erhielt, war oft sehr beleidigend und unter der Gürtellinie. Was manchmal dazu führte, dass sie ihren Eintrag sogar wieder gelöscht hat, was ich persönlich schade finde. Ich denke, wir sind erwachsene Menschen und gerade die unterschiedliche Sichtweise ist doch eine Bereicherung. Solange man einen einigermaßen höflichen Ton bewahrt, kann man sich doch austauschen, auch wenn die Meinungen total verschieden sind. Sollte man zumindest denken, klappt aber leider nicht. Schade finde ich das.
Zurück zum eigentlichen Thema. Ich zitiere Dein Zitat
Zitat:
Du sagst ...Du möchtest Dich nichht auf das Wechseln des Musters einlassen
Nein, so habe ich es nicht gemeint. Es ist nicht so, dass ich mich nicht auf einen Wechsel einlassen möchte. Es geht nur eben einfach nicht. Es kommt ja immer darauf an. Wenn jemand ein langes, erfülltes Leben hatte, kann man sich natürlich eher, auch wenn trotzdem sehr schmerzhaft, mehr auf die Erinnerung und schönen Momente konzentrieren und wehmütig zurückblicken. Aber viele Menschen, und das kann man hier ja öfters verfolgen, hatten doch noch kein langes, erfülltes Leben. Sie waren/sind noch jung, oder im mittleren Alter und waren/sind gerade dabei, erfüllte Jahre zu erleben. Sie werden sozusagen mitten aus dem Leben gerissen. Aus dem eigenen und aus dem ihrer Angehörigen, die dann damit umgehen müssen. Da fällt es dann schon sehr schwer, zu denken, dass sie ein erfülltes Leben hatten.
Zitat:
Ich hatte ein so gutes Leben. Habe wunderbare Länder bereist und tolle Menschen kennengelernt, ich habe gutes getan...nicht nur aber doch vieles, habe tolle Kinder, eine Tochter die in der schweren Zeit an meiner Seite ist, mein Haus in dem ich bleiben darf..wenn ich jetzt gehe, blicke ich auf ein erfülltes und glückliches Leben!
Das ist ein Punkt, der auch zu bedenken ist. Meine Eltern konnten das auch sagen und obwohl der Verlust unendlich schmerzlich ist, kann man da noch evtl. das "Muster" anwenden, indem man sich auf die "Dankbarkeit" für die schöne Zeit konzentriert und, wenn auch wehmütig, versucht, sich damit zu arrangieren, dass das Leben endlich ist. Aber, ich nehme jetzt z. B. mal Annika, da es ja ihr Faden hier ist: sie schrieb z. B. auch, dass sie den Tod ihrer Oma, wenn auch sehr schmerzhaft, noch einigermaßen akzeptieren könne, da ja auch die Oma selber sich dessen bewusst war und wusste, dass "die Zeit gekommen" ist und sie das akzeptiert hatte. Annikas Mama jedoch war noch viel zu jung. Wahrscheinlich das ganze Leben gearbeitet, dort mitten herausgerissen. Sie hätte sich bestimmt gefreut, wenn sie denn endlich ihre Rente und ihren Lebensabend genießen könnte, die Enkelkinder groß werden sehen und ihre Tochter dabei unterstützen, usw.
Zitat:
und sage meinem Mann jeden Tag wie sehr ich ihn liebe.
Das finde ich sehr schön und beneide Dich deswegen sehr. Das würde ich auch gerne noch tun. Aber diese Worte kann ich leider auch nur noch gen Himmel sprechen. Auch mein Mann wurde aus dem Leben gerissen, bevor wir sozuagen "ein erfülltes" leben konnten. Deswegen meinte ich, man kann manchmal das Muster nicht ändern. So sehr ich mich auch bemühe, an die gelebte schöne Zeit zu denken, es überwiegt der Gedanke an die Zeit, die wir eben nicht mehr haben werden und damit verbunden die Sehnsucht und der Schmerz.
Es grüßt Dich herzlich
Mapa
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