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Alt 03.03.2002, 22:48
Gast
 
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Standard umgang mit angehörigen

Hallo zusammen!

Ja, dieses Forum ist schon eine tolle Sache. Ich fühle mich hier so verstanden. Und jeder macht dem anderen ein bißchen Mut. Inzwischen ist es für mich schon zu einer festen Gewohnheit geworden, jeden Tag mal rein zu schauen.

Liebe Ines, mein Mann ist 30. Auch bei ihm wurde der Krebs im Oktober 2000 festgestellt - auch ihn haben die Ärzte inzw. aufgegeben. (Es tut weh, das zu schreiben, denn ausgesprochen habe ich dies noch nie.) Auch wir sind der Meinung, daß zu Hause eben zu Hause ist. Aber leider ist er momentan wieder in der Klinik. Er hatte schwere Ergüsse im Rippenfell, so daß er kaum noch Luft bekam - also kamen wir um's Krankenhaus nicht herum. Natürlich bin ich jede freie Minute bei ihm, aber es ist nicht das selbe wie daheim. Jeden Morgen, wenn ich komme, sitzt er wie ein Häuflein Elend in seinem Bett und abends, wenn ich gehe, schaut er mir nach wie ein kleines Kind. Und immer habe ich Angst, daß in der Nacht irgend etwas passieren könnte und ich bin dann nicht da - man steckt doch nie drin! Sobald seine Drainagen gezogen sind, hole ich ihn da raus, soviel steht fest.

Und Janine, weißt du, was mich noch viel mehr nervt, als "du mußt auch mal an dich denken"? - Diese "du bist eine tolle Frau und hast so viel Kraft, du schaffst das schon"-Sprüche von Leuten, die sich sonst einen Dreck um uns kümmern. Die meinen sie müßten ihre schlauen Sprüche loswerden, aber nie auf die Idee kommen, mal ihre Hilfe anzubieten.

Wie ihr merkt, bin ich heute ein bißchen gefrustet, aber das geht auch wieder vorbei.
Alles Liebe
Hanna
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