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Alt 02.03.2013, 11:14
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Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
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Standard AW: Unser Lungenkrebs

Hallo Luisa,

ich kann dich so gut verstehen.
Als meine Mama die Diagnose Brustkrebs bekam, war ich 17. Und all die Gefühle die du beschreibst, all deine Worte könnten auch von mir sein.
Wie oft denkt man, dass man die Situation nicht schafft, dass man diese Last nicht tragen kann und rückblickend ist es enorm was man dann trotzdem , gemeinsam, aber auch alleine, schafft.
Plötzlich wird vieles andere, was einem immer wichtig schien, so unwichtig. Und plötzlich, ist man ganz schnell "erwachsen".
Was ich wirklich gut finde, ist, dass ihr euch zusammen gesetzt habt und über eure Ängste gesprochen habt. Das war bei uns leider fast nie so.
Und auch im Freundeskreis, war es kein Thema, worüber jemand mit mir gesprochen hat. Nicht weil sie es nicht wollten, ich glaube, es waren einfach alle damit überfordert. Ich ja auch, aber ich musste mich damit auseinander setzen. Für Mama war und bin ich immer der Ansprechpartner gewesen, mein Vater konnte damit nie umgehen und hat sich verkrochen und mein jüngerer Bruder ebenfalls.

Ich finde es schön, was du deinem Papa geschrieben hast und ich glaube du warst und bist ihm ein großer Halt - was schön aber auch manchmal unendlich schwer zugleich ist.

Die Diagnose stellt alles auf den Kopf, es zieht einem den Boden unter den Füßen weg und nichts ist mehr wie es mal war und nichts wird mehr wie es mal war.

Mamas ED war 2004, mit schlechter Prognose seitens der Ärzte.
Und trotzdem, immer eine tickende Bombe.

Ich hoffe, dass es deinem Papa weiterhin und noch ganz lange gut geht!! Aber ich weiß auch, dass man trotzdem Angst hat. Sie wird weniger, aber gerade vor den Nachsorge Terminen oder wenn irgendwo etwas weh tut...dann überrollt die Angst einen und reisst einen mit.

Ylva
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