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Alt 12.05.2013, 13:56
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lohmo lohmo ist offline
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Standard AW: FEC Chemo abgebrochen!

Hallo, Kayar u. Jule!
Ihr diskutiert da ein Thema das mich und sicher auch ne Menge anderer auch immer wieder hochgradig verunsichert.
Ich gehöre zur Truppe der erst-operierten und dann chemo-behandelten. Und natürlich ist es auch in meinem BZ so, dass die gesamte Onkologie in aller Geradlinigkeit hinter ihrem Rat zur Chemo steht, während gleichzeitig diese ominösen Prozentzahlen im Raum stehen, die „nur“ eine soundsovielte prozentuale Verbessererung der Prognose bringen… Und leider ist es auch nicht gerade hilfreich wenn dieser oder jener Doc auch immer wieder mit unsensibler, ärztlicher Arroganz „glänzt“ wenn Fragen und Zweifel auftauchen, ob denn dieser Weg der richtige ist… Die eigentlichen Ängste und Zweifel bleiben in der Behandlung immer noch ganz schön oft auf der Strecke.
Ich bin mir in der ganzen Zeit absolut bewusst dass ich hier quasi mit Atombomben schieße und massive Spätschäden nicht ausschließen kann, dass ich vielleicht durch die kleine Hölle gehe und meinen Körper nach bestem Wissen und Gewissen ruiniere… und das alles bloß auf Verdacht!
Dass ich nicht mal nachvollziehen kann ob und wie die Chemo wirklich etwas bewirkt, ausser das sie mich fertig macht, das macht mich immer wieder völlig kirre.
Auf der anderen Seite versuche ich mir wieder klar zu machen, dass wir noch lange nicht am Ende unserer Weisheit angekommen sind und meine Behandlung im Moment einfach auf den derzeitigen vorhandenen Möglichkeiten aufbaut. Ich bin da nicht unkritisch. Aber Statistiken und prozentuale Berechnungen sind nicht immer nur hilfreich. Je mehr die Wissenschaft voranschreitet im Kampf gegen Krebs, umso offener zeigen sich halt auch die Wissenslücken; unsere Krankheit ist nun mal leider kein Schema F, auch wenn viele Behandlungen danach aussehen wollen. - Ich hab mich trotz meiner Zweifel für die Chemo entschieden...
Ich bin 51. Wahrscheinlich würde ich mit 70 eine andere Entscheidung für meine Behandlung treffen. Vielleicht auch nicht. Aber im Moment kann ich den Kampf nur mit den Mitteln aufnehmen die mir zur Verfügung stehen und versuche so positiv wie irgend möglich dahinter zu stehen (…*zwinkert*- mit vielen kleinen schwarzen – und andersfarbigen- Kriegern) auch wenn´s mich manchmal zutiefst verunsichert wenn einer Hüh und der nächste wieder Hott sagt.
Ich denke wir müssen alle unseren Weg finden und dann auch folgen. Jule hat schon recht: Garantien gibt es eben keine! Aber ich könnte wahrscheinlich nicht so einfach damit klar kommen wenn mich der Krebs wieder einholt und ich hätte nicht alles versucht das zu verhindern…

Zitat:
In dem Sinne, positive Gedanken (Simonton) und alles mitnehmen!
das kann ich nur unterschreiben...

Liebe Grüße, Mo
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