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Alt 27.07.2006, 14:32
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milki1 milki1 ist offline
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Registriert seit: 08.12.2005
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Jennie!

Ja, die Sache mit dem ewig währenden Karussel im Kopf, den immer wiederkehrenden Fragen und der Konzentrationsschwäche ist völlig normal, da wir ja als Angehörigen zumeist doch sehr hilflos daneben stehen und versuchen wollen doch irgendwie zu helfen! Das macht mich oft sehr frustiert und daher sitze ich dann stundenlang vorm Netz und versuche halt so viel wie möglich an neuen Medikamenten oder Erfahrungen herauszubekommen um auch wirklich zu sehen, ob wir auch alles probiert haben und nichts außer acht gelassen haben.

Warum ich die Medikamente aufschreibe? Ich bin ein Mensch ich muss immer genau wissen, was etwas ist, was man bekommen hat, wie es wirkt. So also auch z.b. mit der ersten Kombi-Chemo. Ich habe alles was mein Vater bekommen hat an Medikamenten nachgelesen, was wofür ist, was eventuell an Nebenwirkungen auftreten kann. Umso mehr ich wusste, umso besser kam ich mit seiner Krankheit zurecht. Da Ärzte auch in Ihrer Sprache sprechen, konnte ich so die Übersetzung für mich finden und auch meinem Vater einiges erklären, da er oftmals gar nicht nachgefragt hat. Nicht weil ihn das nicht interessierte, aber bei ihm im Kopf sind so viele Dinge zu verarbeiten, dass er da oftmals nicht drüber nachdenkt zu hinterfragen, was etwas ist, oder wie es wirkt.

Alternativmedizin kommt wahrscheinlich auch nur für jemanden in Frage, der daran glaubt, bzw. der dies dann auch gerne noch machen möchte. Durch die Chemo und evtl. zusätzliche Medikationen bekommt man schon so viel Zeug den der Körper verarbeiten muss, dass ich denke es ist okay, wenn mein Vater sagt, dass reicht ihm jetzt erstmal.

Mein Vater war im Sept. 05 ganze 66 Jahre alt. (Ironischerweise musste ich dann auch immer an das Lied von Udo Jürgens denken: "mit 66 Jahren...." und das brachte mich dann auch nicht gerade in eine bessere Stimmung)

Wenn Ihr Euch mal mit etwas nicht sicher seid, löchert die Ärzte mit Euren Fragen, lasst Euch die Patientenakte geben und lasst Euch alles genau erklären.

Für Dich und Deinen Vater alles Gute, ich drücke ganz fest die Daumen!
Schreib einfach wenn Du was auf der Seele liegen hast!

Liebe Grüsse
Milki
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