Einzelnen Beitrag anzeigen
  #41  
Alt 03.07.2004, 09:58
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie lange geht es noch weiter?

Liebe/r J, lieber Götz,

so, wie euch, geht es mir auch. Es ist so furchtbar schwer, Abschied zu nehmen, es ist so endgültig. Nie mehr sehen, nie mehr die Stimme hören, nie mehr die Hand fühlen. Auf der anderen Seite sitzt man daneben und kann nicht helfen, sie sind so schwach, schauen einen an und berichten von ihrem Leiden, was soll man sagen? Was tun, wie helfen? Ich weiß manchmal auch nicht weiter. Wenn meine Mutter mich dann zwischendurch anlächelt, mir durchs Gesicht streichelt, dann wird mir Angst und Bang, sie bald zu verlieren!
Und doch! Wir sollen loslassen, sie leiden doch, das Leiden wird immer schlimmer, der Krebs wuchert weiter, er kennt keine Grenzen. J, mir geht es oft so wie Dir, ich stehe zwischen zwei Stühlen, Zuneigung und Liebe und Erlösung und Abschied! Ich denke, das ist Sterben! Ich kann Dich sehr gut verstehen.
Wir müssen viel Kraft haben, ja, sie wird weniger, aber man schafft vieles. Wenn wir Abschied genommen haben, dann fängt unsere Trauer an und irgendwann, so hoffe ich, kann man wieder mit einem Lächeln an den geliebten Menschen zurück denken, an schöne Zeiten, an schöne Erinnerungen sich erfreuen. Aber davon sind wir noch weit entfernt.

Bis dahin wünsche ich uns allen, dass wir die schwere Zeit einigermaßen meistern, Kraft haben bis zum Schluss, unsere Lieben zu begleiten!

Ein ruhiges Wochenende!
Monika
Mit Zitat antworten