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Alt 10.05.2011, 10:04
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Wasser13 Wasser13 ist offline
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Standard AW: Zwei tage nach der diagnose

Schönen guten Morgen Jens,

ja, ... "eigentlich" müßte ich Hannover die Daumen halten (was augenblicklich auch viel leichter wäre ). Wolfsburg ist's eben wegen Onkel/Tante geworden (Familienbande, die ich in/um Hannover leider nicht mehr habe). Ich find's ganz lustig so - und fiebere eben mit.

Na Jens, wenn ich Deine Lebensroute so lese ... Du bist offenbar auch Umzugsprofi. Mich hat's aus dem Raum Hannover (kennst Du als Fussballfan das kleine Städchen Barsinghausen?) an den Bodensee, von hier aus in die USA (Cleveland/Ohio) und zurück gebracht. Hinter mir (und meinem verstorbenen Mann) liegen viele schöne, aufgregende, interessante Jahre. "Kellerleichen" haben sich bei uns nicht gesammelt (ich habe mit jedem Umzug ausgemistet).

Meine Schwägerin. Ja Jens, ich konnte ihre Größenangaben auch irgendwie nicht "unterbringen" (habe mich tatsächlich gefragt, wo diese 36cm anfangen und wo sie aufhören). Wie erwähnt: sie neigt ein bisschen zur Übertreibung. Deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob immer alles dem entspricht, was sie erzählt . Fakt ist (leider), die Diagnose lautete "Karzinom". Wie rechtzeitig die Diagnose gestellt wurde ... (?) ... Ich telefoniere oft mit meiner Schwägerin, freue mich immer, zu hören, dass es ihr gut geht (wie erwähnt: ihre kleinen Enkel fordern sie, geben ihr viel Kraft) - und trotzdem kann ich ihren Arzt oft nicht verstehen (Behandlung, Nachuntersuchung, Beurteilung ihrer Situation ...). Das ist aber in erster Linie Aufgabe ihrer Familie (sie hat einen Ehemann und 3 erwachsene Kinder), sich zu kümmern/sorgen/informieren. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich würde mich "einmischen". (Nachvollziehbar?)

Zu Deinem Feind: ihm hat die Chemo richtig zugesetzt ? Das hört sich gut an! Und Dein Magen hatte demnach nichts abbekommen (habe ich doch richtig verstanden?) ? Das Du die kommenden OP mit Respekt betrachtest, ist verständlich. Schade, dass sie sie verschieben mussten. Ich denke: auf eine OP stellt man sich ein, ein bisschen Nervosität inclusive - und dann darf man nochmal eine Extra-Runde Warteschleife ziehen ... Da braucht man Nerven. Offenbar hast Du die. Du machst das gut. Zeit bis dahin genießen, sich mit Dingen beschäftigen, die ein bisschen weg sind, vom Feind (was sicher nicht immer ganz leicht ist). Das momentan schöne Wetter trägt sicher ein bisschen was dazu bei.

Du schreibst, Du genießt das "Landleben" (und sicher: gerade für Kinder finde ich "Natur drumrum" wichtig). Geht uns hier auch so. Wir leben "am Ärmel der Welt", auf dem Land. Ja, wir müssen ein bisschen Fahrtzeit zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen. Dafür belohnt uns aber die Stille der Natur Zuhause. Im November letzten Jahres habe ich einen Igel auf dem Weg zu unserer Haustür "dahinschleichen" sehen. Seit ein paar Tagen "rumort" es vor unserer Haustür, immer wieder; klingt wie ein Grunzen (da stapelt sich - fein sauber - Brennholz) - und gestern Abend stand er da: mitten im Weg - der Igel ! Mein "Herr&Meister" wolllte eigentlich schon das Brennholz umstapeln (ächz ... ich habe mich schon schuften sehen ...), um mal zu sehen, was da unter dem Stand eigentlich los ist, wer da "festsitzt". Das ist nun nicht mehr nötig ... ich freue mich über unseren "Untermieter" (obwohl ich's verwunderlich finde, dass der kleine Kerl - oder ist's 'ne SIE? - jetzt, im Mai, immer noch da ist ... - ziehen die nicht weiter? ... Egal: ich hoffe, er verputzt die Schnecken ).

Und während ich Dir jetzt noch sonnige Grüße schicke, sehe ich gerade aus dem Fenster: Schlägerei der Spatzen am Futterhäuschen! Ja, ich füttere weiter - das haben die Spatzen sich "abgetrotzt" und es spricht ja auch nichts gegen eine Ganz-Jahres-Fütterung.

Genieß' den Tag ... Andrea