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Alt 16.11.2017, 19:52
Clea Clea ist offline
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Standard AW: Vater Urothelkarzinom des Nierenbeckens

Mein Sohn war zum Zeitpunkt der Erkrankung meiner Mutter auch 5 Jahre alt.
In dem Alter verabreden sich die Kinder schonmal.
Ich bin auch im Kindergarten offen mit meinem Betreuungsproblem umgegangen.
So gab es von dort auch viele Hilfsangebote.
Donneerstags zb hat eine Mami ihn vom Kiga mitgenommen und nachmittags mit zum Fußball genommen, wo die beiden Jungs waren. So ich ihn bis zum Ende des Fußballs betreut. Dienstags ähnlich, nur eine Stunde früher...

Meine Ma und ich haben nie über unsere Gefühle füreinander gesprochen.
So war es zum Ende hin auch nicht einfacher. Sie hat auch nie Ängste formuliert, hatte auch kein Interesse, ihre Dinge zu regeln.
Ich persönlich hätte ihr gern noch so viel gesagt, vor allem, wie sehr sie mir fehlen würde, aber ich wollteihr auch keine Angst machen, ich käme nicht klar ohne sie. Wollte ihr nicht noch die Sorge um mich aufbürden.
Vielleicht bekomme ich eines Tages die Gelegenheit...
Für sie jedoch denke ich, war es gut so, wie es war. Wir waren da, auch ohne viele Worte. Ich glaube, das da sein ist wichtiger.
Mein Sohn hat zurückgesteckt, gar keine Frage.
Und ich liebe ihn über alles.
Aber meine Ma war wichtiger. Wir hatten nur noch sieben Wochen, und davon
war ich in jeder freien Minute bei ihr.
Im Nachhinein hätte ich mich öfter krankmelden sollen, denn mene Arbeit habe ich darüber nicht vernachlässigt. Ich gehe zwarnur zwei Tage in der Woche arbeiten, aber ich hätte davon einige bei ihr verbringen sollen, denke ich heute.
Über Prognosen haben wir demnach auch nicht gesprochen.
Das hätte aber auch nicht in ihrem Naturell gelegen, darüber Bescheid zu wissen, ganz im Gegensatz zu mir. Ich wusste sehr wohl, was kommt.
Und wenn ich selbst betroffen gewesen wäre, ich hätte alles in Bewegung gesetzt, alles zu erfahren. Meine Ma war da immer ganz anders.
Daher kann man da auch nicht pauschal raten, jeder tickt anders.
Die ältere Generation nimmt eher alles hin und will vielleicht auch gar nichts erfahren, jüngere Menschen klären sich oft selbst auf und wissen auch, wo sie ihre Informationen herbekommen.
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