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Alt 08.09.2008, 17:51
Kyria Kyria ist offline
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Standard AW: Wie lange noch?

Hallo Ypsi,

als ich las, was Du gestern hier geschrieben hast, fiel mir immer wieder ein Satz ein: "Steter Tropfen hölt den Stein".

Meiner Erfahrung nach verhalten sich viele Leute am Anfang einer schwerwiegenden Erkrankung anfangs eher unkooperativ, vor allem dann, wenn sie es ihr Leben lang gewohnt waren, selbst Entscheidungen zu treffen und diese umzusetzen.

Dauert die Krankheit aber an, setzt sich die Schwäche fort, dann lernen sie, Stück für Stück und Schritt für Schritt, sich auf die Hilfsangebote in ihrer Umgebung einzulassen und Unterstützung von außen anzunehmen. Das ist, insbesondere für Männer, kein einfacher Prozeß aber er gelingt schließlich doch bei fast allen.

Steter Tropfen hölt den Stein.

Von daher kann ich nur dazu raten, Deinen Papa ein bißchen wie ein krankes, störrisches Kind zubehandeln: Einerseits mit Liebe und Zuwendung und andererseits auch mit Konsequenz. Ihm sowohl klare Grenzen aufzeigen als auch andererseits deutliche Ansagen zu machen: Ich z.B. würde ihm kein Bier mehr einkaufen, denn dazu gibt es Bierfahrer, aber ich würde ihm immer wieder, in geeigneten Momenten, klar sagen, wie wichtig es ist, die finanziellen Dinge möglichst bald zu regeln. Ab und an mit der Vorsorgevollmacht vor seiner Nase herumwedeln, solange, bis er sie unterschreibt. Ihm erklären, daß das Ganze auch in seinem Interesse ist. Denn wer soll denn fällige Überweisungen vornehmen, wenn er gerade im Krankenhaus liegt?

Er muß merken, daß Du und Deine Mutter an seiner Seite sind, ihn stützen und nur das Beste für ihn wollen. Dann wird sein Vertrauen in Euch stetig wachsen.

Ganz liebe Grüße
Kyria
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