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Alt 18.02.2009, 11:32
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Hallo Ihr Lieben,

ich bin tief berührt und sprachlos über Eure Anteilnahme.... DANKE!

@ Liebe Ylva, ich kann Dich vielleicht besser verstehen, als Du denkst. Es gab bei mir auch eine Zeit, in der ich mich alleine fühlte und zweifelte. Glaube an Dich, Du bist ein tolles Mädel. Aber den Glauben an Dich und Deine Stärke darfste nicht verlieren. Versprochen?

@ Liebe, liebe Verena . Danke für Deine Umarmung. Ich weiß, dass ich Dir schon ewig nicht mehr geschrieben habe. Aber ich habe alles gelesen, jeden Tag, vom Luftzug am geschlossenen Fenster bis zu Deinem wunderbaren Traum. Deine Gefühle sind so greifbar, wie Du es beschreibst. Und ich lese immer noch Deine Stärke aus Deinen Zeilen und Deine Liebe.


@ Nicole, Du Liebe, habe mit Tränen Dein schönes Gedicht an Deine Oma gelesen. Weißt Du, es passt auch gut auf meinen Papa.

@ Meine liebe Martina, mir fehlen heute ein wenig die Worte, das Richtige zu schreiben. Du weißt, dass ich für Dich da bin, wenn Du Halt und Hilfe suchst!


@ Liebe Queeny, danke für die Schutzengel und Kraftpakete. Sie sind angekommen und haben wirklich gewirkt. Es ist schon erstaunlich, wie Worte helfen können. Ich weiß ja, dass es Dir im Moment nicht gut geht und wünsche Dir von Herzen, dass Du die Trauer zulassen kannst, die Dich im Innersten quält.


@ Lieber Rudi, ich darf mal, ja? Das ist ja jetzt ein gegenseitiges Daumendrücken. Danke! Du weißt, ich denke viel an Euch!


@ Du liebe Heike, wie geht es Dir jetzt? Weißt Du, ich glaube gar nicht, dass Dein Mike nicht so stark ist. Papa will am liebsten auch nichts wissen, zieht sich zurück. Aber ich kenne seine Stärke, habe sie mein Leben lang gesehen. Ich weiß nur nicht, für welche inneren Kämpfe er diese Kraft zur Zeit braucht, aber dennoch weiß ich um seine Stärke. Vielleicht braucht Mike seine Kraft gerade auch an anderer Stelle? An einer, die für uns nicht sichtbar ist? Ich drücke Euch beide und halte weiterhin alle Daumen.


@ Arme, liebe Chris, darf ich Dich in den Arm nehmen? Sorge Dich nicht, dass Du Deinen Partner überforderst. Er liebt Dich doch und ist sicher gerne für Dich da. Ich habe mit meinem Mann vereinbart, dass er sich meldet, wenn es zuviel wird. Er hat mir das richtig versprechen müssen und ich kann mich jetzt darauf verlassen. So habe ich eine Druck weniger und kann mich bei ihm richtig fallen lassen. Dass Dir der Spaß an Allem fehlt, kann ich nachvollziehen, mir geht es ja jetzt schon so.


@ Liebe Petra, leider gibt es in der Nähe meiner Eltern keinen Psychoonkologen. Wir hatten dann einen „normalen“ Psychologen gefunden. Aber er kann meinem Papa nicht helfen. Und nun geht er nicht mehr hin. Im Krankenhaus gibt es ein Psycho-Onkologin, die aber nur für ein einmaliges Gespräch zu Verfügung steht, weil Papa ja nicht im Krankenhaus ist. Und das möchte er jetzt nicht mehr machen.
Wie geht es Dir heute, Du liebe Romanschreiberin?


@ Liebe Burgfrau, danke für Deinen herzlichen Gruß, gibst so viel von Deiner Kraft! Du hast ja so recht, jeder Tag sollte so schön wie möglich gestaltet werden. Wir hatte es mit einem Psychologen probiert, der aber leider keine Hilfe war Also habe ich mich jetzt um einen ambulanten Hospizdienst gekümmert, der ja auch eine psychologische Unterstützung bietet. In Absprache mit dem Onkologen und Hausarzt werde ich damit aber noch warten. Papa hat jetzt wieder ein wenig Hoffnung auf die Chemo, da wäre das Wort Hospize mehr schädlich als hiflreich.
Du hast mir eine gute Aufgabe gegeben ! Ich werde heute noch ein Lächeln auf die Gesichter meiner Eltern zaubern !!!!!


@ Liebe Maria, auch Dich möchte ich umarmen. Danke für Deine Unterstützung in einer Zeit, in der es Dir selbst nicht gut geht. Ich bin sicher, dass Dein Willi Dich hören und sehen kann!

@ Liebe Angelika, auch Du findest so liebe Worte. Ich wünsche Dir, dass Du bald in die Klinik kannst. Schämen brauchst Du Dich nicht dafür. Ich war auch mal in „so“ einer Klinik (sehr lange her) und bin heute sehr dankbar dafür. Ich wünsche Dir, dass Du auch einmal sagen kannst, dass es eine Deiner besten Entscheidungen war.


@ Liebste Conny, ich hoffe, Du hattest eine gute Nacht, oder hast Du doch die halbe Nacht in der Burg vor dem Kamin verbracht? Bitte gib acht auf Dich und überfordere Dich nicht. Obwohl, ich freue mich immer sehr über eine Nachricht von Dir .
Es ist erstaunlich, dass Du den Wandel bei mir lesen kannst. Ob ich selber den Wandel gut finde, wird sich zeigen. Ich lebe schon immer mit sehr ausgeprägten Emotionen, habe sie aber lange Zeit gut versteckt, verbuddelt, gelernt, mich „im Griff“ zu haben. Diese Mauer bröselt, langsam, aber immer schneller. Mal schauen, was daraus wird .


Jetzt möchte ich noch ein wenig über Papa schreiben, weil es schließlich um ihn geht. Die Chemo gestern hat er wohl recht gut überstanden. Anfangs hatten sie ihm einen falschen Beutel angehängt , hat er aber Gott sei Dank gemerkt und die Schwestern darauf aufmerksam gemacht. Die 6 Stunden haben ihn ganz schön mitgenommen. Aber heute morgen geht es ihm wohl recht gut. Er traut dem Braten aber noch nicht, mal sehen, was er heute abend sagt.

Der Besuch vom Pfarrer war richtig schlimm. Er hat wohl mit Papa zu Hause das Abendmahl gefeiert. Was bitte sollte das????????? Mein Papa war danach total verunsichert und mutlos.

Ich habe den Eindruck, dass er im Moment einen inneren Kampf austrägt, zu dem wir keinen Zugang haben. Ich kenne seine Kraft und Willensstärke und glaube daher, dass er sie im Moment für etwas braucht, was für uns nicht sichtbar ist. Am letzten Wochenende hat er kleine Anmerkungen gemacht, die mich das glauben lassen. Vielleicht kann ich am kommenden WoEn daran anknüpfen und er öffnet mir ein wenig die Tür in seine Welt.

Seid gestern abend hat er ständig Schluck-Auf beim Essen. Ich hab’ ihm gesagt, dass es an den vielen Menschen liegt, die so nett an ihn Denken und ihm so viele gute Wünsche schicken. Meine Mama weiß mittlerweile von Eurer Unterstützung und ist total gerührt. Am WoEn will ich Papa davon berichten. Er wird sich sicher auch freuen. Aber ihm kann ich das am Telefon nicht sagen. Das geht besser persönlich.

Dronabinol bekommt er wohl erstmalig Ende der Woche oder Anfang nächster Woche. Das ist im Moment der Strohhalm an den Mama und ich uns klammern. Vielleicht hilft es ihm ja.

Leider ist bei meinem Mann und mir eine Erkältung im Anmarsch. Ich hoffe, dass wir sie beide gut wegdrücken können. Sonst könnte ich ja am Wochenende nicht zu Papa. Furchtbarer Gedanke.

Und morgen ist Weiberfastnacht. Schon im Dezember hatte ich mich mit 4 Freundinnen zum Feiern bei mir in der Firma verabredet. Lust habe ich keine, es grauselt mich ein wenig davor. Aber mit den lieben Seelen an der Seite geht es vielleicht doch.

In diesem Sinne
Kölle Alaaf
von Kirsten
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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Geändert von Kirsten67 (18.02.2009 um 12:32 Uhr)
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