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Alt 24.06.2018, 19:07
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Kind hat Angst vor seinem krebskranken Vater

Tja...

Also die Sichtweise "Das Wohl der Kinder geht vor" ist natürlich sehr plausibel, aber WAS ist denn das Wohl der Kinder?

Also, klar. Wir sind uns alle einig. Es braucht eine Situation, in der man (nach menschlichem Ermessen) von "Sicherheit" sprechen kann. Körperliche Angriffe sind nicht hinnehmbar, so weit so klar.

Aber so schlagkräftig ich das Argument "Der Vater ist eine Gefahr für die Kinder, also muss er weg" auch finde ... So frage ich mich doch, was für eine Form der Sicherheit das sein soll? In der wir den Kindern beibringen, dass wir geliebte Menschen in Heime abschieben, wenn sie krank werden, um uns mit den Folgen der Krankheit nicht abgeben zu müssen? *Hmmm* und ob man als Kind daran "schuld" sein möchte?

Die ganze Situation ist irgendwie totaler Mist und egal was man tut, es ist hinterher falsch. Darf ich fragen, was Dein Mann für eine Prognose hat? Denn so fies es ist - ich finde, es macht einen Unterschied, ob diese Situation jetzt zum Dauerzustand wird - oder ob man realistischerweise sagen muss, dass es nur eine kurze Übergangszeit ist?

Ich mochte den Hinweis auf den Film "Halt auf freier Strecke" und ich mag in diesem Film die Bemerkung der Palliativmedizinerin: Dass man den Kindern auch keinen Gefallen tut, wenn man den Vater im falschen Moment wegbringt. Weil sie dann lernen, dass DAS Krankheit und Tod bedeutet. Dass man weggebracht wird, weggesperrt und dann ist man tot.

Ich habe keinen Vorschlag und keine Lösung. Dachte lediglich, das Argument fehle in dieser Diskussion hier noch...

Geändert von hierfalsch (24.06.2018 um 19:17 Uhr)
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