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Alt 26.04.2014, 09:15
nichtalleine nichtalleine ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs. Chemo abgebrochen. Alles so endgültig

Gestern dann... Mein Handy piepst. Ich schaue drauf und meine Schwester hat mir geschrieben. Sie ist 17 und wohnt noch zuhause. Ich lese: Sabrina.... ich kann nicht mehr.
Sie schrieb mir das sie nicht mehr schlafen könne. Das sie ganz schrecklich träumt.Sie träumt das Papa plötzlich weg ist,das er stirbt. Sie will das alles nicht. Sie kann damit nicht umgehen. Es kann doch nicht sein. Unser Papa... er kann doch nicht einfach weg sein. Es tut mir so weh. Sie wollte nicht telefonieren. Sie schreib das schreiben einfacher wäre. Für mich war das in Ordnung. Die Hauptsache ist das sie sich überhaupt ein Stück weit öffnet und redet. Ich schrieb das es wichtig ist darüber zu reden. Sie schrieb das sie mit ihrem freund darüber redet und zwei ihrer Freundinnen. Eine der Freundinnen weiß wie es ihr geht. Sie hat das auch schon durchgemacht. Weiter schrieb sie wieder: es darf nicht sein... unser papa... ich habe ihr geschrieben: Süße... so leid es mir tut... wir müssen uns leider damit auseinander setzten.
Sie schrieb das sie das weiß es aber nicht kann. Sie weint jeden abend,kann nicht schlafen und wenn dann hat sie Albträume... ich habe ihr angeboten hier in der nähe mit ihr einen Termin bei einem ambulanten palliative Dienst zu machen. Die wusste nicht was das ist. Ich habe es erklärt und sie hat sich selbst schnell mal im Internet informiert. Sie schrieb das sie einiges darüber besser versteht. Aber sie wüsste noch nicht ob sie das machen möchte. Ich schrieb ihr das sie immer zu mir kommen kann. Das ich da bin. Egal wann... Egal was ist...
Ich glaube es würde besser sein wenn wir uns Hilfe suchen. Meine Schwester kommt nicht klar.meine Mama macht sich auch sorgen weil sie nicht zuhause redet. Sie muss lernen zu akzeptieren damit sie noch so viel zeit wie möglich mit papa nutzen kann. Nicht das sie sich später Vorwürfe macht oder so. Ich denke ich werde noch einmal mit ihr reden. Ich will ihr nichts auf zwängen... aber ich glaube auch das sie Hilfe braucht.
Meine Mama macht sich wie gesagt auch sorgen um sie. Ich habe ihr gestern gesagt das sie mit mir geschrieben hat. Nicht um sie zu "verpetzen" oder so. Nur damit mama auch weiß was los ist. Mama wird meine Schwester auch nicht darauf ansprechen... das weiß ich! Sie ist nur froh das sie sich jetzt zumindest schon mal einen teil geöffnet hat und ist auch der Meinung das es wichtig für sie wäre Hilfe zu bekommen.

Oh man...
Ich möchte nachher wieder zu meinen Eltern. Mal sehen ob ich dann nochmal mit meiner Schwester reden kann.

Ich habe Papa gestern gefragt ob er mit mir ein Bild auf Leinwand malen würde. Er kann gut malen und er hat das früher immer gern gemacht. Ich werde nachher nochmal mit papa darüber sprechen...

So jetzt hab ich genug geschrieben... sorry das es so lang geworden ist...

Traurige Grüße,Sabrina
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