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Alt 23.11.2004, 07:46
Gast
 
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Standard Die richtigen Worte aus 10000km Entfernung

Hallo Nenna, ist doch ok............ja wir haben ganz nett u. ruhig gefeiert, und meine Mitsängerinnen (ein Pop-u. JazzCHOR) haben mich bestens unterhalten. Hab jede Menge Bücher geschenkt bekommen, ich nehme mir immer feste vor, auch mal an mich zu denken u. zu lesen, so wie früher, aber meistens bin ich abends zu kaputt u. schlafe nach 1 Seite ein....
Weinachten..wieder so ein Thema. Seit meine Mama immer weniger wird, ist ihr alles zuviel, alles strengt sie wahnsinnig an. Sie lebt nach einem selbst festgelegten Plan, heißt Frühstück von 8.30 - 9.00 Uhr, dann ab ins Bett. Mittag ist von 11.30 - 12.12 Uhr. Wieder ins Bett. Schlafen bis 16.15 Uhr, dann vom Bett aufs Sofa, Abendbrot um 18.00 Uhr, um 20.00 Uhr liegt sie wieder im Bett u. schläft durch. Jegliche Abweichung von diesem Stundenplan macht sie kribbelig und total unruhig. SO gilt das auch für Weihnachten. Seit 3 Jahren kein Adventsschmuck, keine Plätzchen, nix, gar nichts Festliches. Tat mir anfangs furchtbar weh, aber ihr ist es völlig unwichtig..........so werden wir wohl Heiligabend für ein Stündchen auf einen Tee vorbeifahren, sie versorgen u. während der Feiertage täglich vorbeikommen und den Haushalt, das Übliche eben, erledigen.
Irgndwie hatte sie nach der 2. krebsdiagnose beschlossen, das Leben außen vor zu lassen und irgendwie vor sich hin zu vegetieren. Da steht man völlig fassungslos davor, kann es nicht begreifen. Sie mag keinen Besuch, immerhin telefoniert sie wieder..........
Ich kann mir genau vorstellen, wie sehr sich deine Mama freut. ist ja auch arg weit weg..egal, wie krank oder gesund man ist........genießt die Feiertage..
Übrigens kennt Patricia dich auch nicht...sie meint sie sei fast 3 Jahre älter als du.............also ganz andere Kreise.........nein sie wohnt bei Bonn u. ist Doktor der Astronomie..........
Wohnt deine Freundin noch in Freiburg? wie alt sind die Töchter? Bestimmt schon um die 20 Jahre, oder?
Geh die Sache mit Weihnachten mal ganz gelassen an. Klar denkt man , es könnte das letzte sein. Aber eigentlich ist es doch immer für niemanden vorhersehbar, ob gerade dieses Weinachten das letzte ist oder ein anderes. Die Krebserkrankung macht einem nur wieder bewußt, daß jederzeit mit einem Abscheid zu rechnen sein KÖNNTE. Andere Mensch fallen einfach um und sind tot..ich weiß nicht, ob so rüberkommt, was ich meine. Abschied ist doch allgegenwärtig, nur wird das meistens verdrängt, bis solch eine schwere Erkrankung auftritt. Man sollte einfach bewußter leben und sehen, daß jeder Tag ein Geschenk ist, unabhängig von Krankheit u.ä.. Das ist es auch, was ich in den Jahren mit dem Krebs hier begriffen /gelernt habe.
Also feiert wie immer...und freut euch aneinander.
Genug philosophiert für heute...Oma braucht neuen Sprudel.......... Nenna ich drück dich ganz feste und melde dich mal wieder
Herzlichst Beate
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