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Alt 21.09.2009, 13:45
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Hallo Bibi ,

wieder nur rasch (koche nebenbei ) und die Rasselbande scharrt bereits ungeduldig mit den Hufen.

Zitat:
Wie hat Deine Ma denn da entschieden? Auch in puncto Schmerzmittel etc.
Notariell beglaubigte Patientenverfügung + Vorsorgevollmacht (ihr Mann ist bevollmächtigt). Nach Möglichkeit keine künstl. Ernährung, aber Schmerzfreiheit usw. All das haben wir auch im KH am 2. Tag abgegeben.

Zitat:
besteht handlungsbedarf? muss deine ma die palli station jetzt verlassen?
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ich will ja immer auf alles vorbereitet sein. Ich hasse es überrumpelt zu werden und sowas geht ja im KH mitunter manchmal schnell. Wenn Betten gebraucht werden oder so - man weiß ja nie. Gesprochen hat da keiner von, aber ich treffe besser mal Vorsorge. Erstkontakt hatte ich zu dem Hospiz bereits. Mal schauen. Nötigenfalls habe ich ja die Bekannte, die aktiv Trauerarbeit macht. Die hat da "guten Draht" und sich in der Hinsicht mehrfach angeboten. Nötigenfalls, aber echt nur wenn nötig, würde ich darauf auch zurückgreifen.

Zitat:
Meine Ma hatte noch einen unglaublich klaren moment als ich nicht mehr damit rechnete. ich schrieb damals in meinem faden darüber. auch wenn die chance besteht dass es an metastasen liegt, daran mag ich glauben. und das wünsche ich euch.
Ich nehme zur Zeit einfach die Begebenheiten an wie sie kommen. Ich kann mich eh auf nix vorbereiten, was Mamas Zustand angeht. Egal was kommt - ich werd das irgendwie schaffen und Mama auch. Und all das ist individuell. Darum unternehme ich gar keine Versuche mehr mich in zuviel Hoffnung oder Kummer zu verlieren. Das was ich jetzt tue ist auch kein Resignieren oder so - ich versuche mich zu arrangieren. Das ist auch wieder mein individueller Weg.

Ich weiß gar nicht, ob ich hoffen soll, dass sie wieder richtig klar wird. Auf der einen Seite hatte der Pfleger die Tage mal gar nicht so Unrecht mit seiner Aussage, dass dies auch "eine Form von Gnade sein kann". Ich lasse jetzt alles auf mich zukommen.

Dieses "ich kann nicht mehr", das war nach 2 Minuten heute wieder gänzlich passé. Es ist schwer, wenn ich in ihrem Blick manchmal sehe, dass sie für kurze Zeit ein wenig realisiert...es ist schwer, wenn ich merke, dass ihr kurzzeitig etwas weh tut - all das, die ganze Situation ist sehr schwer. Aber ich hoffe weiterhin, dass ihr Weg nicht allzu steinig sein wird.

Ich blicke zurück und frage mich, ob uns all die Therapien was gebracht haben. Und ich sehe, dass meine Mama wirklich hochwertige Zeit gewonnen hat - viel Lebensqualität - jetzt, also der Zustand ist, was das Leiden und die Schmerzen usw. angeht, "annehmbar". Ich hoffe, es bleibt weiterhin so. Vielleicht ein kleines Wunder?! Ein neuerliches Zukräftenkommen?! Wer weiß. Ich hoffe nicht, ich wage das gar nicht zu hoffen...so, wie ich damit umgehe, das ist mein Weg. Irgendwie bin ich gewachsen. Meine Oma hat immer gesagt:"Solange man eine Mama hat, ist man ein Kind!" So langsam werd ich erwachsen.

Liebe Grüße

Annika
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