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Alt 07.08.2012, 03:35
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Gärtner Gärtner ist offline
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Standard AW: 2 - Höhlen Operation

Dasss Du 5 Tage nichts trinken darfst, das merkst Du gar nicht. Ich habe die OP seit -nachgucken- 7 Jahren und 3 Tagen hinter mir. Ich lebe noch. Nach der OP bist Du so fertig, da merkst Du nicht, dass Du nichts isst und trinkst. Das ist das wenigste. Der große Nach-OP-Stress kommt erst später, wenn Du Dich erstmal etwas erholt hast und die Quälerei mit dem Essen und dem Bewegen anfängt. Alles ist dann zuviel. Das kommt aber alles erst später, wenn Du schon aus dem Krankenhaus raus bist. Sieh zu, dass Du entweder gleich zur Anschluss-Heilbehandlung fährst, oder wenn das nicht klappt, oder Du Dich zu schwach fühlst, mit der ersten Reha nicht zu lange wartest. Du musst essen lernen und Deine Kondition muss wieder aufgebaut werden. Geh frohen Mutes zur OP und genieße vor allem die Tage, die Dir noch gesund und munter verbleiben. Friss Dir noch einen Ranzen an! Genieße das schöne Wetter. "Sei heiter und froh. Was kommen soll, kommt sowieso." Der alte Poesie-Album-Spruch ist jetzt doppelt und dreifach richtig. Jammern kannst Du hinterher noch genug. Wichtig ist, dass Du ein Krankenhaus hast, das sich mit solchen OPs auskennt. Wenn dann noch Deine Kondition einigermaßen gut ist, dan kannst Du Dich zuversichtlich unters Messer legen und hoffen.
Danach sprechen wir uns wieder. Wird schon! Keine Angst! Die hilft Dir nicht weiter. "Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand", sagt der Eingangsvers des Liedes 533 des Evangelischen Gesangsbuches. Das kann Dir viel Trost geben, wenn Du gläubig bist. Ich bin es nicht. Aber ich kann diesen Trost verstehen.
Im Vorbereitungsraum vor meiner 3.OP meinte der Pfleger Mustapha, dass ich mich nach der OP nicht mehr an das erinnern könne,was im Vorbereitungsraum gesprochen wurde. Ich weiß aber alles noch, sogar was vor der Vollnarkose im OP war. Die Anästhäsistin verabschiedete sich, als sie den Hahn aufdrehte mit "Und tschüss!". Ich antwortete: "Tschüss!". Das klang aber wie: "Muh!", weil ich schon den Tubus im Mund hatte und gar nicht mehr sprechen konnte. Ich fand's aber lustig, obwohl es mancher vielleicht gar nicht als lustig empfunden hätte. Leider hatte ich nach der OP keine Gelegenheit mehr mit Mustapha und er Anästhesistin zu sprechen, sonst hätte ich denen gesagt, dass sie vorsichtig sein sollten was sie den Patienten erzählen, denn auch wenn die schon mit Medikamenten vollgepumpt sind, können sie noch so maches wahrnehmen. Vielleicht erzählst Du uns nach der OP auch ein paar Schnurren.
Viel Glück!
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Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein)
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