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Alt 12.05.2009, 16:10
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Jutta Jutta ist offline
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Standard Mutation macht Zellen schlampig

Ärzte Zeitung online, 12.05.2009

Mutation macht Zellen schlampig

WÜRZBURG (eb). Neue Blutkörperchen entstehen, Zellen der Darmschleimhaut erneuern sich, verbrauchte Hautzellen werden ersetzt - Zellen teilen sich ständig im Körper des Menschen. Kommt es dabei zu Fehlern, droht Gefahr: Krankheiten können entstehen, beispielsweise Krebs, und darum kontrolliert der Organismus diesen komplizierten Prozess sehr sorgfältig.

Bei jeder Zellteilung gibt es bestimmte Kontrollpunkte, an denen die Zelle den ordnungsgemäßen Ablauf der Teilung überprüft, eventuell entstandene Schäden aufspürt und repariert. Falls die DNA beschädigt wurde, tritt das Protein p53 auf den Plan: Es sorgt dafür, dass sich von einem größeren Proteinkomplex namens LINC ein Teil ablöst, das die Bezeichnung B-MYB trägt. Der verbleibende Rest des Komplexes legt dann Gene still, die das Wachstum der Zelle vorantreiben. Die verlangsamt daraufhin ihr Wachstum und gewinnt so ausreichend Zeit, um die Schäden zu reparieren.
Diesen Mechanismus hat die Arbeitsgruppe von Professor Stefan Gaubatz von der Universität Würzburg aufgeklärt (Cancer Res 2009, 69(9), 4073

In vielen Krebszellen ist p53 mutiert und hat dadurch seine Funktion verloren. "Die Tumorzellen können den Zellzyklus dann nicht mehr vollständig anhalten", erklärt der Würzburger Forscher. Dadurch werden sie schlampig und hastig: Defekte an der DNA werden nicht repariert, doch die Zellteilung läuft weiter. Schäden häufen sich an und machen den Tumor möglicherweise immer schlechter therapierbar. Denkbar ist außerdem, dass dieser Mechanismus die Krebsentstehung überhaupt erst auslöst.


Quelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/default.aspx?sid=547661
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Jutta
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