[Cosmic]

Hallo Yvonne,

ich möchte Dir mein aufrichtiges Mitgefühl zum Verlust Deines Papis aussprechen. Ein Monat, ein Monat nur! Keine Zeit zum Begreifen, Verstehen! Erst recht keine Zeit, um die Krankheit anzunehmen, um sie zu akzeptieren! Weder für den Erkrankten selbst, noch für die Angehörigen. Tag für Tag neue Rückschläge, keine Hoffnung! Es muss eine schlimme Zeit gewesen sein.

Es wird Dich, Euch, heute nicht wirklich trösten, zu wissen, dass dort, wo Euer Vater jetzt angekommen ist, sein Leid von ihm genommen ist. Dazu ist alles noch viel zu frisch und die Trauer um ihn, aber auch der Schmerz des eigenen Verlustes, viel zu groß. Aber es kommt irgendwann der Tag, an dem die guten, liebevollen Erinnerungen an Euren Vater beginnen, wichtiger und größer zu werden, als der Schmerz und die Trauer, die ihr jetzt empfindet.

Für diese vor Euch liegende schwere Zeit wünsche ich Dir und Deinen Lieben viel Kraft.

Liebe Grüße von der Ostseeküste

Dirk

PS: Als ich seinerzeit im Krankenhaus die Nummer am Bett meines Vaters anrief, um mich zu erkundigen, wie es ihm an diesem Morgen geht, war "seine" Leitung nicht mehr aktiv, kein Freizeichen, nur ein Hinweis, dass diese Nummer nicht vergeben sei. Zwei Stunden zuvor erst hatten doch wir von den Eltern meiner Lebensgefährtin erfahren müssen, dass ihre liebe Oma in dieser Nacht an den Folgen ihrer Darmkrebserkrankung verstorben war!

Als ich kein Freizeichen in der Leitung hörte, kroch eiskalte Angst in mir hoch. Ich war doch nur noch ins Büro gefahren, um letzte Dinge zu erledigen, bevor ich mich wieder einmal, wie schon so oft in diesem Jahr, auf den Weg in meine alte Heimat, zu meinem Vater machen wollte. Er sollte doch am Nachmittag, zwar austherapiert, aber doch nach Hause entlassen werden und ich wollte ihn abholen! Daraus wurde aber leider nichts mehr...